Netzwerken ist wichtig: Auch der Gewerbeverein Bodman-Ludwigshafen sieht dies und das nette Miteinander als wichtig an. Deshalb gibt es den Unternehmerempfang, bei viele miteinander ins Gespräch kommen und Ideen austauschen können. Wenn dann auch noch Annie Lenk und Julia Bach mit im Spiel sind, wird es sehr unterhaltend, wie sich beim diesjährigen Empfang gezeigt hat. Da durfte dann auch das „Doppeldorf-Oberhaupt“, also Bürgermeister Christoph Stolz, anpacken und gemeinsam mit Annie Lenk das kleine Boot Bodungo in den Festsaal des Zollhauses zu ziehen, begleitet von muszierenden Piraten. Dort übernahm das Team des neuen Pächters Jonathan Noll die Bewirtung.
Maximilian Weber, der Vorsitzende des Gewerbevereins, sprach in seiner Begrüßung darüber, dass er wohl bereits schon die dritte Wirtschaftskrise erlebe, das Vorstandsteam sei jedoch froh, dass die meisten Mitgliedsbetriebe wirtschaftlich mit einem blauen Auge davon gekommen seien. Doch unumkehrbare Veränderungen würden weiter in vollem Gange bleiben.

Austauschen und Handeln
Der Unternehmerempfang habe eine längere Pause gehabt, aber er freue sich, dass diese Hauptveranstaltung des Gewerbevereins nun wieder stattfinde und zum jährlichen Turnus zurückfinde. Er lud zum Austausch ein, sagte aber auch: „Noch besser als netzwerken wäre: Tun wir etwas.“ Der Verein könne Engagement brauchen.

Christoph Stolz blickte in seiner Rede zu seinem Praktikum in seinem Studium zurück. Er habe sich bewusste für eine Station in der Privatwirtschaft bei der Mega in Stockach entschieden, anstatt ins Ausland zu gehen. „Ich wollte die Perspektive mitnehmen“, sagte er. Denn die Denke sei dort eine andere als in der Verwaltung. Da können man viel voneinander lernen oder er könne sogar viel von den Anwesenden lernen.
Gemeinsame Ziele für die Zukunft
Trotz aller Unterschiede kam Stolz allerdings zu dem Schluss: „Wir haben in vielen Dingen dieselben Ziele.“ Als Beispiel nannte er den Klimawandel, den auch Weber schon angesprochen hatte. Weiter listete Stolz die Digitalisierung und eine nachhaltige Entwicklung auf, die sowohl die Gemeinde, als auch jedes Unternehmen brauche.
„Worin wir uns einig sind, ist dass wir weniger Bürokratie in unserem Land wollen“, fuhr er fort und erntete direkt Applaus. Er wolle Spielräume nutzen, um Hürden auf Kommunalebene zu reduzieren. Wer ein Problem habe, könne gerne auf die Verwaltung zukommen.
Gewerbeverein plant Veranstaltungen
Im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte Maximilian Weber, das Konzept des Unternehmerempfangs funktioniere gut. Es gebe kein politisches Thema oder festgelegte Themen, sondern sei einfach ein Austausch. Früher sei der Empfang im Frühling gewesen, aber aufgrund der guten Erfahrungen im Herbst mit der Jubiläumsfahrt sei man im Herbst geblieben.
Zu künftigen Aktivitäten des Gewerbevereins erklärt Weber, für 2024 sei wieder ein Veranstaltungsprogramm geplant. Vor der Winterpause soll dies fertig werden, damit der Vereinsausschuss es beschließen könne und dieses Jahr noch bekanntgeben. Außerdem laufe ein Digitalisierungsprojekt mit einer App für die Mitglieder.
Den Energieverbrauch, der auch für Unternehmen wichtig sei, sieht Weber als gemeinsames Interesse des Gewerbevereins und der Zukunftsinitiative.
Schauspiel und Musik begeistern
Nach der Begrüßung zeigte ein verkleinertes Ensemble der „Butterfahrt nach Bodman“ den Gästen die verkürzte Variante der Zeitreise-Romanze zwischen einer Paläontologin Sofia von Stein (Regina Raimjanov), die Pfahlbaudörfer erforscht, und dem Steinzeitmann Fred. Die quirlige Dame erzählte den Gästen ihre Geschichte – und das glückliche Ende.
Annie Lenk verlas einen Brief des verhinderten Großherzogs Ludwig und Katy (Katrin Weber) vom Bodungo Shopping-Kanal präsentierte verschiedene Produkte wie die Kätterlebas zum Schmieren von Fahrzeugen, den Bodmaner Bollenhut mit Äpfeln oder das Bodmaner Kapellenwasser. Außerdem sorgten die Spicy Sparrows mit mehreren Liedern für Stimmung. Später am Abend spielten Duke Span‘s Teewagen Terzett im Foyer/Lounge des Zollhauses.