Susanne Schön

Signale von Feuerwehrfahrzeugen schallten durch Eigeltingen. Doch es stand nicht etwa ein Großeinsatz an. Die Jugendfeuerwehren des Landkreises reisten ab. Hinter ihnen lagen vier Tage voller Kameradschaft und spannender Wettkämpfe. Fast 800 Kinder und Jugendliche auf einem Platz und keine Beschwerden! Damit bewiesen die Angehörigen der Jugendfeuerwehren nicht nur, dass sie sich zu benehmen wissen, sondern, dass sie und ihrer Betreuer konzentriert gearbeitet haben.

Gespannt warteten die Jugendlichen auf die Verkündung der Ergenisse der Lagerolympiade. Danach wurde die letzte Nacht gefeiert. Nächstes ...
Gespannt warteten die Jugendlichen auf die Verkündung der Ergenisse der Lagerolympiade. Danach wurde die letzte Nacht gefeiert. Nächstes Jahr geht es nach Konstanz. Bilder: Susanne Schön | Bild: Susanne Schön

An vier Tagen nahmen alle Kinder und Jugendlichen an den Spielen zur Lagerolympiade teil. Die Spiele hatten die Unterabschnitte der Kreisjugendfeuerwehr entwickelt. Wie viel Spaß und auch Ehrgeiz dabei entstand, davon konnte sich die Öffentlichkeit auch beim Dorfspiel und der Nachtwanderung überzeugen.

Jugendfeuerwehr-Mitglieder bei einer der praktischen Aufgaben zu Beginn der Nachtwanderung. Bild: Susanne Schön
Jugendfeuerwehr-Mitglieder bei einer der praktischen Aufgaben zu Beginn der Nachtwanderung. Bild: Susanne Schön | Bild: Susanne Schön

An sieben Stationen galt es beim Dorfspiel, Geschicklichkeit und Teamgeist zu beweisen. Dazu wurde noch manches Wissen abgefragt, während die Kinder und Jugendlichen sich auf den Weg von Heudorf nach Honstetten machten.

Teamgeist an oberster Stelle

Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Zeltgottesdienst, der auf die Welt der Feuerwehr abgestimmt war. Pfarrin Martina Stockburger zog den Vergleich zwischen Feuerwehr und Pfingsten: „Beide sind Feuer und Flamme. Wir mögen aus verschiedenen Orten kommen, sprechen aber doch eine Sprache.“

Pfarrer Dominik Rimmele rief auf, mutig für das einzustehen, was einem wichtig ist und erkannte: „Gemeinsam können wir mehr wagen und schaffen.“ Getragen von der Gemeinschaft der Jugendfeuerwehrangehörigen untereinander und der Familien ging der Familiensonntag mit einem Länderabend zu ende.

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Ein gutes Bild gaben die Jugendlichen nicht nur in Eigeltingen und auf dem Lagergelände ab. Sie durften auch zum Baden in die umliegenden Freibäder. Stefan Kronenbitter, der Pächter des Freibads am Steißlinger See, fragte interessiert nach, was die Jugendlichen alles beim Zeltlager erleben und das Jahr über für Aufgaben bewältigen.

Die Gewinner der Lagerolympiade stellen sich zum Gruppenbild auf. Kreisjugendfeuerwehrwart Andreas Zeller, Eigeltingens ...
Die Gewinner der Lagerolympiade stellen sich zum Gruppenbild auf. Kreisjugendfeuerwehrwart Andreas Zeller, Eigeltingens Jugendfeuerwehrwart Frank Gommeringer und die Jugendleiterinnen Sabrina Gerlach und Sonja Geigges (hinten,v.r.) freuen sich mit ihnen. | Bild: Susanne Schön

Bei der Nachtwanderung am Montag galt es, an fünf Stationen im ganzen Ortsteil wieder Geschicklichkeit und Teamgeist zu beweisen, was mit zunehmender Dunkelheit durchaus herausfordernder wurde.

Großer Applaus für die Gastgeber

Der Dienstag war dann eher ruhiger und gespannt warteten alle auf die Abschlussfeier, denn dort wurden die Platzierungen der Lagerolympiade bekannt gegeben. Es war aber auch die Gelegenheit noch einmal Resümee zu ziehen. So gab es begeisterten Applaus der Lagerteilnehmer auf die Fragen von Eigeltingens Kommandant Ralf Martin: „Hat es euch gefallen? Kommt ihr wieder zu uns?“

Kreisjugendfeuerwehrwart Andreas Zeller freute sich, dass es keine größeren Beschwerden gegeben hat und dankte den Eigeltingern für die Gastfreundschaft. Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Stefan Kienzler nahm aus den Worten von Ralf Martin gleich auf, dass Eigeltingen wieder ein Zeltlager ausrichten werde. Er freute sich über die steigende Bereitschaft anderer, dies zu tun. Zudem dankte er für das disziplinierte Verhalten der Lagerteilnehmer: „Das kam in der Öffentlichkeit gut an!“

120 Gläser Nutella verputzt

Wichtig ist beim Lagerleben auch die Verpflegung. Die Kochcrew ist bei allen beliebt und zauberte wieder ein Lächeln in die Gesichter, wenn der Magen knurrte. 120 Gläser Nutella wurden verputzt, 150 Kilogramm Kartoffelsalat zubereitet, 310 Kilogramm Spareribs fanden begeisterte Abnehmer und 10 000 Liter Eistee rannen durstige Kehlen herunter, um nur ein paar Zahlen zu nennen.

Die Angehörigen der Jugendfeuerwehren machen nicht nur mit ihren Sozialkompetenzen Mut auf Zukunft. Sie lasen auch begeistert ihre Freiexemplare vom SÜDKURIER. Andreas Zeller staunte nicht schlecht, als das erste Exemplar nicht von ihm gelesen wurde, sondern bereits die Lagerwache darüber gebeugt war. Einige Jugendfeuerwehren riefen auch zur Demonstration gegen Plastik auf. Somit zeigen die Jugendlichen auch Interesse an Kultur und Umwelt und beweisen, dass sie nicht nur reden, sondern auch etwas tun.

Die Jugendfeuerwehren und ihre Lagerolympiade

  • Platzierungen, beginnend mit Platz 1: Wangen, Aach, Espasingen, Schienen, Bohlingen, Gaienhofen, Beuren an der Aach, Wahlwies, Bodman-Ludwigshafen, Steißlingen, Eigeltingen, Volkertshausen, Stockach, Orsingen-Nenzingen, Moos, Hohenfels, Liggeringen-Möggingen, Überlingen am Ried, Reichenau, Stahringen, Öhningen mit den Klingendragons aus der Schweiz, Markelfingen, Rielasingen-Worblingen, Radolfzell, Mahlspüren im Hegau, Konstanz 2, Gailingen, Konstanz 1, Schlatt unter Krähen, Allensbach, Mühlhausen-Ehingen, Singen, Mühlingen, Böhringen, Engen und Tengen.
  • Jugendfeuerwehr in Eigeltingen: Jugendwart Frank Gommeringer, seine Jugendleiterinnen Sonja Geigges und Sabrina Gerlach sowie das rund 15-köpfige Betreuerteam bilden mit 44 Jugendlichen die stärkste Abteilung der Feuerwehr Eigeltingen. Ralf Martin ist der Kommandant der Abteilungen Eigeltingen, Heudorf, Homberg-Münchhöf, Honstetten, Reute und Rorgenwies. Dazu kommen noch die historische Spritzenabteilung und die engagierten Altersabteilungen. Eigeltingens Bürgermeister Alois Fritschi steht als oberster Dienstherr hinter der Feuerwehr und anerkennt ihre Arbeit für die Gemeinde und ihre Bürger ebenso wie die Mitglieder des Gemeinderats. (sch)