Die Verwaltung gab in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine unterstützende Erklärung zum Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg ab. Christina Klaus, die stellvertretende Hauptamtsleiterin, hat sich im Vorfeld intensiv damit beschäftigt und ist auch die Fachfrau für alles, was in diesem Themenbereich Eigeltingen betrifft. Sie erläuterte: „2015 wurde auf der internationalen Klimakonferenz das Pariser Klimaabkommen beschlossen. Europa möchte als erster Kontinent klimaneutral werden. Das Ziel ist bis 2050 weitgehend treibhausneutral zu sein.“
Positive Wirkungen auf die Kommunalfinanzen
Die Kommunen hätten dabei Vorbildfunktion. Zu den Maßnahmen, die Eigeltingen bereits durchgezogen habe gehörte beispielsweise die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Diese habe auch positive Wirkungen auf die Kommunalfinanzen, fügte die stellvertretende Kämmerin, Karin Lütte an. Zudem hatte Eigeltingen schon früh eine Stromtankstelle am Rathaus.
In der Vergangenheit stand besonders die Heizung kommunaler Gebäude im Blickfeld. So wurden einige kommunale Gebäude wie Rathaus, Schule und Kindergarten an ein Fernwärmenetz angeschlossen, welches zu großen Teilen aus regionalen Hackschnitzeln des Eigeltinger Walds beliefert wird. Auch wurden Ölheizungen durch Pelletheizungen ausgetauscht. „Durch den Neubau der Tudoburghalle in Honstetten wird ein energetisch katastrophales Gebäude ersetzt“, erklärte Bürgermeister Alois Fritschi.

Das ist noch geplant
Auf weiteren kommunalen Gebäuden sollen in naher Zukunft Photovoltaikanlagen entstehen. Mit der Verwaltungsgemeinschaft Stockach sollen die „klimaneutrale Verwaltung“, das „kommunale Energiemanagement“ und die „kommunale Wärmeplanung“ umgesetzt werden. Dabei soll die Zusammenarbeit in der Verwaltungsgemeinschaft Synergieeffekt schaffen, Bedingungen für Fördermöglichkeiten schaffen und zukunftsweisende Konzepte entwickeln, die dann die einzelnen Gemeinden in ihrem Tempo und ihrer Priorisierung umsetzen können, beispielsweise wenn sowieso Bauvorhaben vorgesehen sind oder Soft- und Hardware erneuert werden müssen.

Kritik und neue Aufgaben, die kommen
Der Klimaschutzpakt wurde allerdings durchaus auch kritisch unter die Lupe genommen. Gemeinderat Ewald Halder sagte: „Das Subsidaritätsgesetz wird mit Füßen getreten. Das Land fordert und die Kosten bleiben bei den Kommunen.“
Auch Hauptamtsleiter Daniel Schweizer wusste um die negativen Aspekte: „Es kommen jährlich neue Aufgaben auf die Gemeinden zu. Alleine die jährliche Erfassung der gemeindlichen Energieverbräuche kostet viel Zeit. Mit Digitalisierung wäre es einfacher.“
Mit dem Klimaschutzpakt, der 2023 fortgeschrieben wurde, sollen die Fördermöglichkeiten durch das Land aufgestockt werden. Aber um an diese Mittel zu kommen musste die unterstützende Erklärung zwischen Land und den kommunalen Landesverbänden auch in Eigeltingen beschlossen werden. Damit sind die Türen für Förderprogramme wie „Klimaschutz-Plus“ und „Klimopass“ geöffnet. Das ermöglicht auch kommunenübergreifende Projekte.