Es war eine ungewöhnliche Hauptversammlung für die Feuerwehrangehörigen aus Eigeltingen. Im vergangenen Jahr wurde sie online abgehalten, in diesem Jahr in hybrider Form. Da viele Mitglieder krank waren, nahmen sie online an der Versammlung teil. Doch wurden aus diesem Grund die Wahlen, nach Absprache mit dem Bürgermeister, verschoben. Die Berichte von Kommandant, Kassierer und Jugendfeuerwehr wurden präsent vorgetragen. „Flexibel ist unser neues Normal“, fasste Abteilungskommandant Markus Reichelt die Umstände zusammen.
Übungen für Atemschutzgeräteträger
Dass von den Feuerwehrangehörigen in den vergangenen zwei Jahren mehr Flexibilität verlangt wurde, wurde auch bei der Probenarbeit und der Fortbildung deutlich. So waren lange gar keine Proben erlaubt – und wenn, dann nur in kleinen Gruppen. Da man nicht auf die Atemschutzstrecke nach Radolfzell konnte, wurden diese Belastungsübungen erstmalig an drei Terminen im Eigeltinger Gerätehaus angeboten. Hier mussten die Atemschutzgeräteträger unter anderem über eine Leiter steigen, unter Paletten in die abgedunkelte Damenumkleide kriechen und dort eine Puppe retten. Auf dem benachbarten Gelände der Firma Aptar ging es über eine Wendeltreppe mit Wasserkanistern bepackt auf das Dach.
Die Feuerwehrangehörigen bewiesen Flexibilität, wie man zum Beispiel auch an Übernahmen und Beförderungen sehen konnte. Aus der Jugendfeuerwehr wurden Svenja Daz, Elena Garcia, Natalya Martin und Felix Sorg übernommen. Auch Luka Zivko ist neu bei der Feuerwehr Eigeltingen. Zur Oberfeuerwehrfrau und zu Oberfeuerwehrmännern wurden Laura Brandt, Kevin Kenner und Jens Riedle befördert. Pierre Beil ist neu Hauptfeuerwehrmann und Philipp Tress nun Oberlöschmeister.
Kameradschaftlich musste man allerdings kürzer treten
Es gab auch eine Verabschiedung aus dem Feuerwehrausschuss: Arturo De Simone. Er war dort elf Jahre tätig und vor allem bei Einkäufen zu Veranstaltungen ein wichtiger Mann. Bei externen Fort- und Ausbildungen waren Marcel Brandt und Leon Bommer. Sie sind nun Atemschutzgeräteträger. Regina Glatt hat am E-learning „Grundlagen Medienarbeit“ sowie an der Fortbildung „Medien-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ teilgenommen.
Kameradschaftlich musste man ebenfalls kürzer treten. Doch konnten im vergangenen Jahr immerhin Hochzeiten gefeiert werden. Und die Feuerwehrangehörigen leisteten mit Angehörigen der Verwaltung wichtige ehrenamtliche Arbeit bei den landkreisweiten Impftagen in der Eigeltinger Krebsbachhalle. Die Spende für den Arbeitseinsatz wird für eine Trittstufe für den neuen Mannschaftstransportwagen verwendet, so dass beispielsweise Alterskameraden einfacher einsteigen können.
Der zweite Mannschaftstransportwagen ist bestellt
Markus Reichelt hatte weitere positive Nachrichten: Der zweite Mannschaftstransportwagen sei bestellt. Zudem kommen die Kameraden von der befreundeten Wehr aus Räber in Niedersachsen vom 26. bis 29. Mai zu Besuch. Der Abteilungskommandant aus Honstetten, Bernhard Bach, dankte für die gute Zusammenarbeit. Er lud auch zur Weihe der zwei neuen Tragkraftspritzenfahrzeuge von Honstetten und Reute am 22. Mai ein.
Die Einsätze der Eigeltinger Wehr im Jahr 2021
- Die fünf Kameradinnen und 32 Kameraden der Feuerwehrabteilung Eigeltingen hatten im vergangenen Jahr 33 Einsätze. Außerdem waren Mathias Martin und Regina Glatt in der Nacht vom 8. auf den 9. Juli 2021 mehrere Stunden im Berufsschulzentrum Radolfzell aufgrund des Hochwassers in Mühlhausen für den Führungsstab des Landkreises im Einsatz. Es gab acht Türnotöffnungen. Auch unwetterbedingt umgestürzte Bäume wurden mehrfach gesichert sowie bei Starkregen Schäden durch Wasser verhindert. Von den vier Auslösungen von Brandmeldeanlagen war vor allem die an der Schule ärgerlich, da dort die Scheibe mutwillig eingeschlagen wurde. Eine weitere Brandmeldeanlage löste aus, weil Bäume die Telefonleitung abgerissen hatten.
- Ein Gebäudebrand entpuppte sich als Rauch im Kamin. Doch der Betroffene mit Verdacht auf Rauchvergiftung wollte das Haus nicht verlassen. Ein weiterer Gebäudebrandalarm wurde durch vergessenes Essen auf dem Herd ausgelöst. Der Brand konnte gelöscht und die zwei Hunde aus der verrauchten Wohnung gerettet werden. Beim Einsatz mit einer unter einem Radlader eingeklemmten Person war vor allem die Corona-Nachverfolgung bei den Einsatzkräften mit Schnelltests über Tage das Problem. Zudem wurden die Feuerwehrangehörigen zu einem Fahrzeugbrand gerufen und mussten zu einem Verkehrsunfall mit mehreren Hot Rods ausrücken. Auch Öl musste aufgenommen werden.
- Am 11. November 2021 fielen die Notrufnummern aus. Darum wurde das Feuerwehrgerätehaus besetzt, damit die Bürger eine Anlaufstelle für den Notfall hatten.