Vor fünf Jahren hielt Sabrina Pahoki die Idee ihres Mannes Balazs für Spinnerei. Ein Alpaka an einem Wollstand auf einem Weihnachtsmarkt hatte ihm so gefallen, dass er auch eines anschaffen wollte. Doch auch ihr Interesse war geweckt. Heute weiden 21 Alpakas und Lamas auf ihrer Wiese in Bittelbrunn.

Ganz abwegig war die Idee damals auch für Sabrina Pahoki nicht. Sie hält schon lange Pferde, Hunde, Katzen und Hühner. Alpakas mit ihrem sanften Blick und einem Fell weich wie Seide hatten es auch ihr angetan. Im Internet informierte sie sich über das Wesen und die Haltung der Tiere, wobei ein Punkt entscheidend war: Alpakas beschützen ihr Territorium. Sabrina Pahoki erzählt: "Ich dachte, das wäre wegen der Füchse ja ideal für die Hühner. Hier kann man einen Hochsicherheitstrakt brauchen." Sie habe die Idee, selbst Alpakas zu halten, gar nicht so schlecht gefunden.

Damit ging es an die Umsetzung. Und das nach dem Motto: wenn schon, dann richtig. Die Pahokis kauften trotz des hohen Preises gleich drei Zuchtstuten, die eine Woche später gebracht wurden. "Wir waren nicht vorbereitet", erzählt Sabrina Pahoki. "Es war Winter, es lagen 50 Zentimeter Schnee und die Erde war gefroren. Wir mussten einen Stall bauen und einen Zaun ziehen."

Das war nur der Anfang. Bald war die Familie bundesweit zu Alpaka-Shows unterwegs, tauschte Informationen mit anderen Besitzern, und kam so zu weiteren Tieren. Die Pahokis erfuhren, dass im Schwarzwald zwei Stuten zu einem günstigen Preis zu verkaufen waren. "Eine davon sogar in der blaugrauen Farbe. Das ist sehr besonders und nur schwer zu züchten." Diese Farbe sei aber sehr gefragt.

Die Anzahl der Tiere wuchs nach einer Anzeige vom Stuttgarter Streichelzoo. Da konnte Sabrina Pahoki nicht ablehnen: "Sie wollten eine halbjährige Mischlingsstute Alpaka-Lama abgeben, weil das Muttertier von den Besuchern beinahe zu Tode gefüttert worden wäre." Nach einem weiteren Showbesuch kamen zwei Lamas hinzu. "Das war mein Wunsch", sagt Pahoki, "ich wollte gerne Lama-Wanderungen machen." Lamas seien ruhiger als Alpakas, größer und zum Lastentragen gezüchtet.

Mit Stuten im Stall lag der Gedanke nicht fern, selbst Alpakas zu züchten. Anfangs wurde ein Hengst ausgeliehen, heute sorgen zwei eigene für Nachwuchs. Es sei einfach, Alpakas zu halten. Sie zeigten allerdings viel zu spät, wenn sie krank seien. Häufigste Ursache seien Parasiten. Auch sie habe dadurch schon einige Tiere verloren."Alpakas liegen aktuell im Trend, viele Leute glauben, Geld mit der Wolle zu verdienen", berichtet Sabrina Pahoki. Alpakas seien somit eine wertvollste Ressource, aber die Rechnung gehe nicht auf. "Es ist eine Liebhaberei, man muss Freude an den Tieren haben."

Diese Freude gibt sie an Kinder weiter, die an Kindernachmittagen mit den Lamas auf Wanderung gehen, die Tiere versorgen dürfen und viel über die Pflege der Tiere erfahren.

 

Herkunft

Die Heimat von Alpakas und Lamas (Neuweltkameliden oder Neuewelt-Kamele) sind die Hochlagen Südamerikas. Alpakas wurden auf feine Wollqualität hin selektiert und gezüchtet, Lamas als Packtiere, um Lasten zu tragen. Alpakas sind kleiner als Lamas, tragen aber wesentlich mehr Wolle, die feiner und weicher ist und dennoch strapazierfähiger als Schafswolle. Da die Haare kein Lanolin enthalten, ist Alpakawolle auch für Allergiker geeignet. Infos unter: www.lapaka-hegau.de