Erneut zeigt sich im Hegau, was schon bei anderen Bürgermeisterwahlen galt: Selbst aus dem Ort zu stammen, in dem man kandidiert, ist nicht unbedingt ein Vorteil. Die Wählerinnen und Wähler in Engen haben jedenfalls Frank Harsch das Ticket für den Einzug ins Rathaus ausgestellt. Der Engener Tim Strobel hat mit mehr als 40 Prozent dennoch einen beachtlichen Erfolg eingefahren, der die Grundlage für mehr sein kann. Von dem 26-Jährigen dürfte noch zu hören sein.
Beide Kandidaten haben in der Stichwahl an Stimmen gewonnen, Harsch erwarb aber etwas mehr Vorsprung. Er hat seinem Mitbewerber 19 Jahre Erfahrung als Bürgermeister in Braunsbach voraus, hat sich rasch in die Engener Themen eingearbeitet. Und der Sieg ist ihm keineswegs in den Schoß gefallen. Beide Kandidaten lieferten sich bis zuletzt einen engagierten Wahlkampf.
Ein Wermutstropfen bleibt allerdings die Wahlbeteiligung. Diese war schon im ersten Wahlgang angesichts der wichtigen Entscheidung mit 56,6 Prozent hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nun lag der Wert mit 55,8 Prozent noch etwas niedriger. Menschen für die Kommunalpolitik mitzureißen, dürfte eine der dringlichsten Aufgaben des neuen Bürgermeisters sein.