Viele Jahre war die Filiale der Deutschen Bank in Singen eine feste Anlaufstelle für Kundinnen und Kunden aus der Region. Doch seit Anfang des Jahres ist bekannt, dass die Filiale in der August-Ruf-Straße diesen Sommer für immer schließen wird. Konkret wird die Zweigstelle nur noch bis zum 24. Juli geöffnet sein, wie die Deutsche Bank informiert. Danach verlegt sie ihre Räume nach Konstanz, in das bestehende Gebäude an der Marktstätte. Was das für die Singener Kunden bedeutet.

Müssen Kunden selbst aktiv werden?

Die gute Nachricht: Kunden in Singen müssen wegen der Schließung selbst nichts unternehmen, um ihr Konto weiterzuführen. „Die Konten werden am 28. Juli automatisch von der Filiale Konstanz betreut“, sagt ein Sprecher der Bank auf SÜDKURIER-Nachfrage. Durch die Verlegung der Räume könne sich allerdings der Ansprechpartner ändern. Laut dem Sprecher wurden alle betroffenen Kunden bereits persönlich oder schriftlich über die Änderungen informiert.

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Auf die Frage, was mit den Konten in den drei Tagen zwischen der Schließung der Filiale am 25. Juli und der neuen Betreuung ab dem 28. Juli passiert, sagt der Sprecher: „Alle Kunden haben über das Online-, Mobilebanking sowie über Banking-Terminals weiter vollen Zugriff auf ihre Konten.“ Zudem sei es den Kunden bereits jetzt möglich, alle Serviceleistungen in der Filiale in Konstanz zu nutzen.

Was ist mit den Schließfachinhalten?

Bei Kunden, die bislang ein Schließfach in der Singener Filiale hatten, ist hingegen Eigeninitiative gefragt. Denn die Fächer müssen bis zur Schließung geleert sein. Allerdings müssen die Wertinhalte nicht von da an zu Hause aufbewahrt werden, sondern können ebenfalls nach Konstanz umziehen. „Die betroffenen Kunden haben alle ein Angebot für ein Schließfach in Konstanz bekommen“, erklärt der Sprecher der Deutschen Bank. „Diejenigen, die das Angebot angenommen haben, sind bereits umgezogen, die anderen haben ihre Schließfächer aufgelöst.“

Ob der Transport der wertvollen Gegenstände und Dokumente von der Bank organisiert wird oder sich die Kunden selbst darum kümmern müssen, lässt der Sprecher offen. Was mit Inhalten passiert, die bis zur Schließung nicht aus den gekündigten Fächern abgeholt werden, kläre die Bank direkt mit den Kunden, so die Auskunft des Sprechers.

Wo kann man künftig Geld abheben?

Einen Standort für Automaten der Deutschen Bank werde in Singen nach der Filialschließung nicht beibehalten. Wenn Kunden nach dem 24. Juli Geld abheben möchten, können sie das beispielsweise in der Postbank in der Erzbergstraße tun, die ebenfalls zur Deutschen Bank gehört. „Neben der Postbank stehen den Kunden die Cash-Group-Partner zur Verfügung“, ergänzt der Sprecher.

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Laut der Internetseite des Geldautomatenverbundes gehört in Singen neben der Postbank auch die Commerzbank in der Bahnhofstraße dazu. „Darüber hinaus ist die Abhebung bei vielen Supermärkten mittlerweile bis 200 Euro möglich“, so der Sprecher.

Warum schließt die Filiale?

Die Schließung des Standorts in Singen begründete ein Sprecher der Deutschen Bank gegenüber dem SÜDKURIER bereits zu einem früheren Zeitpunkt damit, dass Kundinnen und Kunden zunehmend Online- und Telefon-Banking auch für anspruchsvolle Bankgeschäfte nutzen würden. Auch die Möglichkeit der Videoberatung werde zunehmend genutzt. In jüngster Zeit hat die Deutsche Bank bereits zahlreiche Filialen geschlossen, so beispielsweise in Rheinfelden am Hochrhein.

Kann einfacher gekündigt werden?

Gibt es besondere Kündigungskonditionen für Kunden, die aufgrund der Filialschließung zu einer anderen Bank wechseln möchten? Dazu sagt der Banksprecher: „Den Kunden steht es frei, das Konto jederzeit ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist zu schließen, beziehungsweise zu einer anderen Bank umzuziehen.“ Weitere Informationen zur Kündigung finden Kunden auf der Internetseite der Bank deutsche-bank.de.

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Wie geht es mit dem Gebäude weiter?

Welches Unternehmen anstelle der Deutschen Bank in das Gebäude in der Singener Fußgängerzone am Hauserbrunnen einziehen wird, ist noch nicht bekannt. Die Deutsche Bank erklärt auf Nachfrage, dass sie nicht Eigentümerin der Immobilie ist und deshalb keine Auskunft geben kann. Auch der Pressesprecher der Stadt, Stefan Mohr, kann nicht weiterhelfen, da es sich nicht um ein städtisches Gebäude handle.

Was sagen die Kunden?

Wie viele Kunden von der Schließung betroffen sind, möchte die Deutsche Bank auf Nachfrage nicht mitteilen. Auch nicht, welche Rückmeldungen aufgrund der Schließung erhalten hat. Auf Facebook äußern sich einige Nutzer verärgert und kommentierten beispielsweise „Ich bin sehr enttäuscht“ oder „Und weiter geht‘s mit der Bargeldabschaffung“.