Keinen Grund zur Freude haben die Stadtwerke Singen mit Blick auf das Wirtschaftsjahr 2024. Denn der städtische Eigenbetrieb schließt das Jahr mit einem Minus von rund 195.000 Euro ab. Das Jahr 2023 wurde noch mit einem positiven Ergebnis von knapp 991.500 Euro abgeschlossen. Die Differenz liegt damit bei rund 1,2 Millionen Euro. Rechnungsprüfer Markus Demmer erklärte im Betriebsausschuss, wie sich das Ergebnis zusammensetzt.
Es sind verschiedene Sparten, die in den Jahresabschluss für 2024 einfließen. Die größten Kostenpunkte sind folgende: Beim Stadtbus liegt das Ergebnis zwar bei einem Minus von rund 1,62 Millionen Euro. Dieses Ergebnis ist aber um gut 49.000 Euro besser als 2023. Unter anderem liege das am Ausgleich für das Deutschland-Ticket, den die Stadtwerke beantragt haben. Allerdings seien die Fahrgastzahlen um 7,5 Prozent zurückgegangen.
Im Bereich Parkhäuser und Tiefgaragen erhöht sich das Defizit um rund 116.500 Euro zum Vorjahr, sodass hier das Minus für 2024 bei knapp 226.500 Euro liegt. Die Auslastung sei nicht so hoch wie im Jahr 2023 gewesen, was zu niedrigeren Einnahmen geführt habe, so Demmer.
Tiefgarage Heinrich-Weber-Platz verzeichnet geringere Auslastung
Vor allem die holprige Umstellung auf schrankenloses Parken in der Tiefgarage Heinrich-Weber-Platz Ende 2023 trage einen wesentlichen Beitrag zu diesem Ergebnis bei. Laut Abschlussbericht sind hier die Einnahmen um 21,82 Prozent gesunken. „Dies hat sich weit bis ins Jahr 2024 ausgewirkt“, so Demmer. Von der für das System zuständigen Firma habe es immerhin einen Schadensersatz von knapp 40.000 Euro gegeben, sagt Stadtwerke-Chef Axel Blüthgen auf Nachfrage von Stadtrat Eberhard Röhm (Grüne).
Auch in der Stadthallen-Tiefgarage (minus 5,13 Prozent) und in der Tiefgarage Herz-Jesu-Platz (minus 7,6 Prozent) ist die Auslastung gesunken. Das Parkhaus „Am Gleis“ entwickle sich mit einem Plus von rund 13 Prozent indes gut.
Im Bereich Abwasser erhöht sich das Defizit um rund 53.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Wie Demmer erläuterte, wäre das Minus im Jahr 2023, das bei rund 180.000 Euro lag, eigentlich deutlich höher. „Es gab eine Entnahme aus Rückstellung von über einer Million Euro“, so der Rechnungsprüfer.
Geringere Einnahmen durch niedrigere Abfallgebühren
Die Sparte Wasserversorgung schließt das Jahr mit Plus rund 1,58 Millionen Euro ab, das sind knapp 193.000 Euro weniger als im Vorjahr. Im Bereich der Abfallentsorgung liegt das Minus bei knapp 397.500 Euro, im Vergleich zum Vorjahr sind das rund 795.000 Euro Minus. Hier gab es laut Demmer im Jahr 2024 ebenfalls eine Entnahme aus Rückstellung von etwa 259.800 Euro. „Es kam zu geringeren Einnahmen, weil zum 1. Januar 2024 die Abfallgebühren gesenkt wurden„, erklärt Demmer das Defizit. Zudem seien die Kosten für Entsorgung und Betriebsstoffe gestiegen.
Die Sparte Energiebeteiligung und -erzeugung schließt mit knapp 680.300 Euro und einem Defizit von etwa 81.900 Euro ebenfalls unter dem Vorjahreswert (762.200 Euro) ab. Laut Demmer war 2023 eine Ausschüttung von 150.000 Euro als Gesellschafterin für den Windpark Verenafohren enthalten. Für 2024 habe es nur knapp 49.000 Euro gegeben.