Singen Zwölf Jahre haben sie der Mission Abi gewidmet, jetzt kann die „Geheimakte Abi 007“ geschlossen werden. 90 Abiturienten und Abiturientinnen des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums haben die Mission erfüllt und nahmen ihr Abiturzeugnis entgegen. „Die Lizenz zum Lernen ist eingelöst, jetzt beginnt der echte Auftrag“, gab Schulleiterin Sabine Beck den Abgängern, die hauptsächlich dem Jahrgang 2007 angehören, mit auf den Weg.

Wie James Bond hätten sie immer wieder vor Herausforderungen gestanden und kühlen Kopf bewahrt, um kreative Lösungen zu finden. Das zeigte sich auch in den schulischen Leistungen. „Es war ein besonderer Jahrgang“, betonte Beck, den Notendurchschnitt 1,0 erreichten vier Schüler und eine Schülerin, 26 erhielten einen Preis für besondere Leistungen. Zur Seite habe ihnen das „Helferlein“ gestanden, ein Kunstobjekt, das im Kunstunterricht entstanden ist. „Jetzt beginnt der wahre Auftrag, ihr steht heute an der Schwelle zu einer Welt voller Herausforderungen und Abenteuer“, wünschte Beck ihnen Bonds britischen Humor im Falle eines Scheiterns: Cool bleiben und Stil bewahren.

Einen Rückblick auf die letzten zwei Schuljahre gab Scheffelpreisträgerin Klara Brassat. In Deutsch war es die Pflichtlektüre „Corpus Delicti“ von Juli Zeh, in Mathe sollte ein Anteil der Linkshänder in der Bevölkerung berechnet werden. In Biologie ging es um Rauhautmolche, Strumpfbandnattern und auch um spannungsgesteuerte Natrium-Ionen-Kanäle. Das sei aber nicht das Einzige gewesen, das die Schullaufbahn geprägt habe. „Es war eine schöne Zeit, und ich bin dankbar für das, was ich gelernt habe“, sagte Brassat. In den zwölf Jahren habe man sich entwickelt und verändert.

Mit dem Ende der Schulzeit fange das Leben an, heiße es. „Mich bewegt die Frage, was wir in diesen Anfang mitnehmen können und was uns ein erfülltes Leben gibt“, verwies Brassat auf Gott und die Bibel. Fleißig, zielstrebig und leistungsbereit zu sein sei gut, aber vielleicht sei uns noch mehr zugedacht. Von einem erfüllten Leben sei in der Bibel die Rede, die geliebt und abgelehnt werde. „Gehen wir unseren Weg, aber gehen wir ihn mit Gott“, wünschte sie ihren Mitschülern alles Gute und Gottes Segen auf dem Weg ins neue Leben.

„Seien Sie stolz auf das, was sie erreicht haben“, dankte Bernd Walz als Vertreter der Stadt auch den Eltern für ihre Unterstützung. Marion Engler, Vorsitzende des Elternbeirates und Mutter eines Abiturienten weiß, was das bedeutete: „Zwölf Jahre sind sehr wenig, wenn man aber früh aufstehen muss, kann sich die Zeit sehr lang anfühlen.“ Sie richtete ihren Dank an das Kollegium, das mit Herzblut die Schüler unterstützt habe. Wie diese sich für die Abi-Feier eingesetzt hätten, habe sie beeindruckt: „Aus tiefster Überzeugung kann ich sagen, wir sind stolz auf euch“, wünschte Engler einen mutigen Start ins neue Leben. Walter Müller-Fahlbusch vom Verein der Förderer und Freunde gratulierte den Schülern und ihren Begleitern. Getragen und begleitet von Familien und Lehrkräften hätten sie die Prüfung gemeistert. „Ihr wart nicht allein“, hob er die Wichtigkeit von Beziehungen und Begegnungen hervor.