Singen Im Rathaus hat ein Kunstwerk einen neuen Platz gefunden. Auf dem Treppenabsatz zum ersten Stock schimmert das Licht der Fenster durch einen Vorhang aus transparenten Glasröhren. Die Glasskulptur von Renato Santarossa ist eine Dauerleihgabe der Sparkasse Hegau-Bodensee an die Stadt. Sie stammt aus der Filiale in der Nordstadt, wo das Kunstwerk als Raumteiler diente, im Zuge der Neugestaltung dort aber keine Verwendung mehr findet. Die Frage, wohin mit dem Kunstwerk, rief Galeristin Helena Vayhinger auf den Plan. Noch zur Zeit ihrer Galerie in Möggingen hatte Vayhinger im Jahr 1984 eine der ersten Einzelausstellungen des Künstlers gezeigt. Zehn Jahre später verwirklichte Santarossa im Foyer der Sparkasse eine seiner wichtigsten Glasskulpturen. Er war auch regelmäßig in Ausstellungen des Kunstvereins unter dem Vorsitzenden Paul Gönner vertreten. Auch in der Sammlung des Kunstmuseums befinden sich Arbeiten von Santarossa, wie Leiter Christoph Bauer erläuterte.

Helena Vayhinger wendete sich an Oberbürgermeister Bernd Häusler, der sofort bereit war, für den Glasvorhang einen Platz im Rathaus zu schaffen. „So ein Kunstwerk muss der Öffentlichkeit zugängig sein“, dankte Häusler der Sparkasse für die Dauerleihgabe und dem Sechs-Mann-Team vom Technischen Dienst. Die Männer haben dieses fragile Glaskunstwerk wieder zusammengesetzt und angebracht. „Es sind 121 Glasröhren, jedes Rohr wurde oben und unten in die sechs Elemente eingefügt“, erklärte Michael Hildebrand. Somit wurde das Kunstwerk gerettet und, wie Helena Vayhinger anmerkte: „Der Stadt konnte gar nichts Besseres passieren.“ Auch Jens Heinert, Vorstandvorsitzender der Sparkasse, freute sich, dass ein Platz gefunden wurde.

Wie Museumsleiter Bauer erläuterte, verändern sich die in die Röhren eingesetzten Farbglasstücke je nach Lichteinfall und Sichtwinkel. Es entstehe eine Bewegung farbigen Lichts. Santarossa verstehe es, Licht in seinen unterschiedlichen Manifestationen sinnlich erfahrbar zu machen.