In den kommenden Jahren muss die Stadt Engen in die Jahre gekommene Heizungen in einigen ihrer Gebäude in der Altstadt austauschen. Das bedingt schon Jahre vor dem eigentlichen Austausch einen großen Aufwand. Welchen Hintergrund das hat, zeigt die derzeitige Planung am ehemaligen Gerichtsgebäude auf dem Engener Marktplatz.

Das charakteristische Gebäude mit dem Laubengang, in dem heute unter anderem das städtische Bauamt, eine Buchhandlung und ein Café untergebracht sind, wird derzeit mit einer Gasheizung betrieben, die in den nächsten Jahren ersetzt werden muss, so Stadtbaumeister Matthias Distler. Davor ist die Erstellung eines energetischen Sanierungskonzepts vorgeschrieben, das mögliche Einsparungen beim Energieverbrauch aufzeigt. Das Konzept kommt dann zum Tragen, wenn im Gebäude beim Heizungstausch keine Wärme aus regenerativen Energien zum Einsatz kommt.

Geringe Einsparungen bei sehr hohen Kosten

Die Ergebnisse des Konzepts für das Haus am Marktplatz wurden kürzlich im Technischen und Umweltausschuss vorgestellt. Dabei wurde festgehalten, dass es durchaus Einsparpotenziale etwa durch die Sanierung des Dachs oder auch der Fenster gibt. Gleichzeitig machte Gutachter Alexander Kionka deutlich, dass es für ein überschaubares Maß an Einsparungen enorme Investitionen brauche. Das mache keinen Sinn, so Kionka. Auf Nachfrage vermittelt der Stadtbaumeister, dass energetische Maßnahmen wie Isolierungen und dichte Fenster in historischen Gebäuden zur Bildung von Feuchtigkeit und damit langfristig zu enormen Schäden führen könnten. „Das Denkmal bietet da eine besondere Situation“, so Distler.

Das könnte Sie auch interessieren

Es sei sinnvoller für ökologische Energie in einem Gebäude wie diesem zu sorgen, resümierte Gutachter Kionka. Möglich wären eine effiziente Gasbrennwertheizung oder auch eine Holzpelletsheizung. Als dritte Möglichkeit zeigte er den Anschluss des Gebäudes an ein Nahwärmenetz auf. Ein solches Netz sieht die kürzlich vorgelegte Wärmeplanung für die Altstadt vor. Stadtbaumeister Distler geht davon aus, dass eine solches Nahwärmenetz in drei bis fünf Jahren in Betrieb gehen könnte. An dieses Netz könnten dann sowohl private Häuser sowie die städtischen Gebäude angeschlossen werden.