Er ist 40 Jahre alt, wohnt seit Kurzem in Engen und hat gerade sein erstes Buch veröffentlicht: Cornelius Back sitzt auf der gemütlichen Couch in seinem Haus in der Altstadt, in das er vor ein paar Monaten mit seiner Frau eingezogen ist und erzählt, wie er dazu kam, einen Jugendroman zu schreiben.

Back ist von Beruf Informatiker und befasst sich, kurz zusammengefasst, mit der Nutzung von künstlicher Intelligenz in Unternehmen. Das merkt man auch seinem Jugendroman an, in dem es unter anderem um einen Algorithmus geht, der aufzeigt, dass die Unendlichkeit doch irgendwo endlich ist. Auf diesen verweist auch der Titel des Buchs „Gerahmte Unendlichkeit“.

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Auch der Aufhänger des Romans ist aus dem Leben des Autors gegriffen. „Ich habe mit 14 Jahren salvia divinorum ausprobiert“, erzählt Cornelius Back über die psychoaktive Salbeiart, die mittlerweile unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. „Salvia divinorum verzerrt extrem das Zeitempfinden“, so Back – und daraus hat er seinen Roman-Plot gesponnen.

Und darum geht es in dem Buch

Im Buch findet sich der 14-jährige Mert nach Genuss der bewusstseinserweiternden Droge unvermittelt in ganz verschiedenen Situationen seines vermeintlich realen Lebens wieder. Dabei ist er mit Themen wie dem Tod, Freiheit und der Frage nach der Unendlichkeit konfrontiert, obwohl er gerade doch tatsächlich nur auf der Couch bei seinem Kumpel sitzt. „Alle philosophischen Gedanken sollten in das Buch rein. Man weiß ja nicht, ob man mehrere Bücher schreibt“, Back lässt in seinem Buch die Grenzen zwischen Drogentrip und Realität so verschwimmen, dass der Leser gespannt mit dem Protagonisten mitbangt.

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Die Idee zum Buch hatte Cornelius Back schon sehr früh, das erste Drittel des Romans schrieb er in seinem Studium, als er eigentlich an seiner Bachelor-Arbeit arbeiten sollte. Den Rest des Buchs hat er im Alter von 36 und damit erst fast zehn Jahre später geschrieben. „Es ist quasi schon ein Lebensprojekt“, gesteht sich Back ein.

Ist sein Erstlingswerk gleich preisverdächtig?

Um sein Buch auf den Markt zu bringen, schickte er das Manuskript kurzerhand dem bekannten Kinder – und Jugendbuchlektor Frank Griesheimer, der sofort begeistert gewesen sei, so Back. Mittlerweile hat Cornelius Back sein Buch für den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis sowie für den Hans-im-Glück-Preis eingereicht. Ob sein Erstling eine Auszeichnung erhält, wird sich im kommenden Herbst zeigen.

Bis dahin will der Engener aber nicht einfach abwarten, sondern sitzt jetzt bereits über seinem nächsten Buch. Während er „Gerahmte Unendlichkeit“ selbst als einen Nischen-Roman bezeichnet, soll der Nachfolger ein breites Publikum ansprechen.