In den kommenden vier Jahren muss die Stadt Engen jährlich rund 400.000 Euro in die Sanierung der Abwasserkanäle stecken. Eingepreist ist dabei auch die steigende Umlage an den Abwasserzweckverband Nord. Das gab Kämmerin Katja Muscheler aktuell bekannt. Da die höheren Kosten über die Gebühren auszugleichen sind, bedeutet das für die Engener ab kommendem Jahr deutlich höhere Beiträge beim Abwasser.
„Dass was kommen würde, war klar. Wir hatten aber mit 200.000 Euro pro Jahr gerechnet und nicht mit 400.000 Euro“, so Kämmerin Muscheler gegenüber den Gemeinderäten. Dass deutlich mehr an den Abwasserkanälen gemacht werden muss, haben Befahrungen der Kanäle mit Kameras jetzt aufgezeigt. Die wurden im Rahmen der Eigenkontrolle, die die Stadt in regelmäßigen Abständen durchführen muss, gemacht. Doch nicht nur der Sanierungsaufwand ist höher. Hinzu kämen, so Muscheler, extreme Kostensteigerungen für die Kanaluntersuchungen und auch die Instandsetzungsarbeiten.
Das kostet Abwasser ab 2025
Ganz konkret bedeutet das, dass die Gebühren für Schmutzwasser von aktuell 1,30 pro Kubikmeter auf 1,90 Euro steigen und die Gebühren für Niederschlagswasser von 0,19 Euro pro Kubikmeter auf 0,35 Euro. Nach vier Jahren ohne Erhöhung ist das ein starker Anstieg. Es zeigt sich aber im landkreisweiten Vergleich, dass Engen damit immer noch unter dem Durchschnitt von 2,02 Euro pro Kubikmeter für das Schmutzwasser liegt. Einige Gemeinden im Kreis, so Muscheler, hätten aber ebenfalls signalisiert, die Gebühren zu erhöhen.
Um Kostensprünge wie diesen zu verhindern, soll es künftig eine jährliche Anpassung der Abwassergebühren geben. Denn trotz massiver Erhöhung für 2025 fehlen 6.000 Euro, um die Kosten zu decken.
Gebühren werden überall steigen
Bürgermeister Frank Harsch machte deutlich, dass es nicht alleine bei höheren Gebühren in diesem Bereich bleiben wird. „Eine Erhöhung wird für alle Gebührenhaushalte kommen. Als Nächstes für den Friedhof“, kündigte er an.
Neben der Gebührenerhöhung stimmten der Rat außerdem dem Angebot für ein Darlehen in Höhe von 150.000 Euro an den Abwasserzweckverband Hegau Nord zu.