Ein „Riesenprogramm“ nennt Johannes Moser den Breitbandausbau in Engen. Die 2019 beschlossene und im April 2021 gestartete Maßnahme sei mit einem Eigenanteil von 1,2 Millionen Euro ein großes Projekt gewesen, sagt der Engener Bürgermeister. Für den „Breitbandausbau Weiße Flecken“ kamen als Bundesförderung 5,99 Millionen Euro, das Land schoss 4,9 Millionen Euro zu, und ohne diese Zuschüsse sei es gar nicht möglich gewesen, so Moser.
Vor allem die Stadtteile Bittelbrunn und Biesendorf profitieren künftig vom schnellen Internet. Außerdem werden Schulen, Gewerbegebiete und Außenbereiche wie Aussiedlerhöfe besser versorgt. Vor dem Hintergrund von Homeoffice, Homeschooling sowie der fortschreitenden Digitalisierung auch in der Landwirtschaft sei eine optimale Versorgung dieser Bereiche wichtig, so Moser: „Die Nachfrage war unheimlich hoch“.
2023 werde man daher auch die „Grauen Flecken“ angehen. „Graue Flecken“ sind Gebäude, deren Bewohner im Download weniger als 100 Megabit pro Sekunde zuverlässig zur Verfügung stehen. Obwohl die Bautrupps mit Regenfällen zu kämpfen hatten, konnten die Bauarbeiten im Juni 2022 abgeschlossen werden.
Mehr als 71 Kilometer Trasse wurden geschaffen, 143 Kilometer Kabel verlegt, 7 PoP-Standorte (Knotenpunkte für eine Verbindung in ein privates Datennetzwerk) und 26 Netzverteiler aufgebaut sowie knapp mehr als 300 Hausanschlüsse vorgenommen.
Gezielte Förderung für den ländlichen Raum
Die Stadt als Eigentümerin des Netzes schrieb den Netzbetrieb aus und vergab ihn 2020 an die Stadtwerke Engen und das Unternehmen TeleData aus Friedrichshafen als Betreibergemeinschaft. „TeleData unterstützt uns technisch und im Vertrieb“, erläuterte Peter Sartena von den Stadtwerken. Armin Walter von TeleData stellte weitere mögliche Dienstleistungen im Sinne einer „vernetzten Stadt“ wie Rechenzentrumsleistungen und Cloudservices vor.
Auch die Landespolitik war vor Ort, um zum erfolgreichen Abschluss des Ausbaus zu gratulieren. „Die gezielte Förderung von Breitbandausbau im ländlichen Raum ist wichtig“, betonte Katharina Manthey, Referentin des Innenministeriums. „Toll, dass die Umsetzung so schnell geklappt hat“, betonte sie.