Bis auf die Umrisse der Tartanbahn sieht das Gelände an der Jahnstraße gerade wenig nach einem Sportstadion aus. Denn hier befindet sich eine Großbaustelle mit riesigen Hügeln an Aushub und anderem Baumaterial. Noch kann man kaum glauben, dass hier tatsächlich in ein paar Wochen bereits wieder Leichtathletik-Wettkämpfe ausgetragen werden sollen. Die Stadtverwaltung und der Sportstättenbauer Garten-Moser sind aber zuversichtlich. Und auch bei der aktuellen Hitze laufen die Arbeiten auf Hochtouren.
„Bis Mitte September ist die Fläche benutzbar, sprich begehbar“, erläutert Christoph Neumann von Garten-Moser, die die Sanierung umsetzen, den Engener Stadträten. Die hatte Bürgermeister Frank Harsch vor der jüngsten Sitzung des Gemeinderats zum Vorort-Termin gebeten, um den aktuellen Stand des Großprojekts direkt an der Baustellen zu vermitteln. Am Samstag, 20. September, plant der TV Engen, im neu sanierten Stadion eine Leichtathletik-Landesmeisterschaft auszurichten. Bis dahin sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.
Bürgermeister Harsch betonte, dass es sich beim Stadion um ein sehr wichtiges Projekt handle, in das die Stadt mit rund zwei Millionen Euro sehr viel investiere.
Die meiste Arbeit lag unter der Erde
An der Baustelle wie auch später in der Ratssitzung erläutert Stadtbaumeister Distler, dass die Arbeiten unter der Bahn und dem Rasenplatz den größten Aufwand ausgemacht hätten. „Es ist gewaltig, was da im Untergrund gemacht wurde“, so der Stadtbaumeister. So hätten die Drainagen zum Abfluss von Regenwasser unter dem Spielfeld komplett erneuert werden müssen. Auch die Bewässerung der Anlage sei auf den neuesten technischen Stand gebracht worden.
Das war auch nötig, denn bis auf eine Sanierung der Tartanbahn, die auch schon wieder 15 Jahre zurückliegt, ist die Technik und Ausstattung im Hegaustadion auf dem Stand der Erbauung in den 1970er-Jahren.

Während die Kleinsportanlage gegenüber der Großsporthalle fast fertig ist und der neue Bodenbelag in sattem Rot leuchtet, soll auch die Tartanbahn im Stadion bis in vier Wochen ihren neuen Kunststoffbelag erhalten. Die Arbeiten an der erweiterten Sprunganlage laufen ebenso wie die Sanierung der Kugelstoßanlage. Nach der Sanierung wird es hier obendrein einen behindertengerechten Kugelstoßring geben, erläutert Distler an der Baustelle.
Hoher Zaun soll vor Vermüllung schützen
Da der Hegauer FV seit ein gut anderthalb Jahren nicht mehr im Hegaustadion spielt, ergeben sich mit der Sanierung jetzt auch grundlegende Veränderungen. So wurden die beiden Kunstrasenplätze abgetragen. Die Stadt wird die rund 8000 Quadratmeter große Fläche erst einmal nicht verkaufen, denn hier könnte innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Heizanlage für das geplante Nahwärmenetz in der Altstadt ihren Platz finden, so Distler.
Dahingegen sei die Fläche um den Pavillon jüngst verkauft worden, so Bürgermeister Frank Harsch. Wie das Grundstück künftig genutzt werden wird, ist noch nicht bekannt.
Um den Stadionbereich klar abzugrenzen und Vandalismus sowie Vermüllung künftig möglichst vorzubeugen, wurde ein stabiler und hoher Zaun eingebaut.
„Es sieht nach einer Punktlandung aus“, so Matthias Distler zu den Sanierungskosten. Im Baubeschluss war die Verwaltung von 1,97 Millionen Euro ausgegangen und dabei soll es in etwa auch bleiben. „Die Firma Garten-Moser hat sich hier sehr bewährt“, lobt der Stadtbaumeister.
Die Firma für Garten- und Sportstättenbau aus Reutlingen wird auch die Pflege der Rasenfläche übernehmen, allerdings nur zunächst. Noch sei unklar, wer das grundsätzlich übernehmen werde. Zuletzt hatte sich der Hegauer FV darum gekümmert. Da kein entsprechender Mäher bei der Stadt vorhanden sei, werde die Verwaltung womöglich einen externen Anbieter damit beauftragen müssen, hieß es in der Gemeinderatssitzung.