Parkraum in Konstanz ist rar, Autofahrer können sich aber freuen: Das Parkhaus Europaquartier ist eröffnet. 750 Autos und 124 Fahrräder finden hier Platz. Das Parkhaus soll dazu beitragen, Autoverkehr aus der Innenstadt herauszuhalten. Bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch, 2. Juli, betonte unter anderem Oberbürgermeister Uli Burchardt dessen Bedeutung für die Entwicklung des Verkehrs in Konstanz.
Schon kurz vor der offiziellen Eröffnung konnte das Parkhaus genutzt werden. Am Wochenende des grenzüberschreitenden Flohmarkts standen hier schon Hunderte Autos, zudem gab es 60 Ladevorgänge, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Reuter. Er erinnert sich noch: Beim Spatenstich am 12. April 2024 war das Ziel, im Frühsommer dieses Jahres eröffnen zu können. Er bedankte sich bei allen Beteiligten, dass dieses Ziel – und auch das Budget – eingehalten wurden. Inklusive Grundstückskauf lägen die Kosten bei rund 17,2 Millionen Euro, sagte Reuter.
Ausnahmsweise wünscht sich der OB mehr Autos
„Hier geht was vorwärts“, sagte OB Uli Burchardt. Das Parkhaus Europabrücke sei mehr als nur ein Parkhaus. Die Mobilität in Städten werde sich verändern. Auch wenn Burchardt daran glaubt, dass Autos innerhalb von Städten eine geringere Rolle spielen werden: Für die Erreichbarkeit werde man Parkhäuser noch lange brauchen.
Der Oberbürgermeister sei überzeugt, dass das Parkhaus bald nicht mehr aus der Stadt wegzudenken ist und zu einem der wichtigsten Anlaufpunkte für Autos wird. Für die rechtsrheinische Entwicklung sei es ein Schlüsselpunkt. Dazu könne auch der Wasserbus beitragen, der laut Gemeinderatsbeschluss als einjähriger Testbetrieb anlaufen soll. „Normalerweise wünschen wir uns ja nicht viele Autos in Konstanz“ – aber diesem Parkhaus schon, sagte Burchardt.
Anlaufpunkt für den ganzen Landkreis
Landrat Zeno Danner war noch nie bei der Eröffnung eines Parkhauses, sagte er. Er gehe davon aus, dass vermutlich jeder aus dem Kreis Konstanz hier einmal parken würde. Und als Konstanzer freue er sich auch, wenn die Autos gar nicht erst bis in die Innenstadt fahren. Danner hatte noch ein Geschenk zur Eröffnung dabei. Er habe sich an OB Burchardt orientiert, der dem SÜDKURIER zum 80. Geburtstag einen historischen Dachziegel geschenkt hatte. Aus einem großen Karton holte er ein Spielzeug-Parkhaus hervor.

Ein heißer Tag wie dieser zeige, warum es beim Klimaschutz schneller gehen müsse, sagte Christoph Erdmenger, Leiter der Abteilung Nachhaltige Mobilität im Landesverkehrsministerium, bei der Eröffnung. Dazu gehöre auch mehr Elektromobilität. Mit dem Parkhaus sei „das Ideal“ umgesetzt worden, das zu mehr Elektromobilität und mehr Aufenthaltsqualität in der Stadt beitragen könne.
Das jetzt eröffnete Parkhaus bietet auf 17 Halbgeschossen Platz für 750 Autos, von denen einige für Carsharing-Plätze reserviert sind. Besonderes Lob gab es bei der Eröffnung für die 80 Ladepunkte, die zur Verfügung stehen. Schranken gibt es im Parkhaus nicht. Beim Ein- und Ausfahren wird das Kennzeichen von Kameras erfasst. Bezahlt werden kann am Automaten oder online.
Für die 124 Fahrradplätze gibt es eine eigene Einfahrt, sodass sich Rad- und Autofahrer nicht auf der Fahrbahn begegnen. Im Fahrradgeschoss auf der untersten Ebene gibt es Helm- und Fahrradschließfächer sowie Lademöglichkeiten für E-Bikes.