Engen – Der Tag der offiziellen Eröffnung der Fasnacht verlief für die Narrenzunft Engen leicht getrübt. Das Wetter spielte bei der mittlerweile traditionellen Open-Air-Eröffnung auf der Freilichtbühne hinter dem Rathaus nicht richtig mit. Außerdem musste die schmerzliche Trennung der Narreneltern bekannt gegeben werden.

Probleme bereitete auch der auf einen Feiertag fallende Termin, der den Narrenpräsident Sigmar Hägele ein ums andere Mal ins verbale Stolpern brachte. Als Mitglied der alemannischen Fastnachtvereinigung begeht die Narrenzunft in Engen die offizielle Fasnachtseröffnung nicht am 11. November, sondern am Samstag nach Dreikönig. Dieses Jahr fielen diese beiden traditionellen Vorgaben zusammen. Die hochoffizielle Eröffnung der Fasnacht fand auf der Freilichtbühne hinter dem Rathaus statt. Anschließend ging es im nahen Narrenkeller närrisch weiter, wobei viele Ehrungen vorgenommen wurden.

Die Eröffnung der Fasnacht auf der Freilichtbühne, die während der Corona-Pandemie eingeführt wurde, wurde von Sigmar Hägele in seiner Begrüßungsrede nun zur offiziellen Tradition erklärt. Mit dem Einmarsch des Fanfarenzugs begann das traditionelle Ritual. Hägele erklärte: „Es wird auch dieses Jahr unser Ziel sein, gemeinsam unsere Fasnacht und das heimische Brauchtum mit närrischem Geist zu füllen und für die Öffentlichkeit interessant zu gestalten.“ Präsident Hägele zeigte sich gewillt, auch im 16. Jahr seiner Regentschaft die Führung zu übernehmen. Traditionell vollzog er nach seiner Bestätigung die Ämtereinsetzung des Narrenrates und übergab die offizielle Fasnachtsverkündung an den Zeremonienmeister Jörg Scharmentke. Dieser gab die Regeln und Vorschriften für die närrischen Tage bekannt und ermahnte alle zu einem angemessenen Verhalten während der Fasnacht. Die anschließende Bekanntgabe der Entscheidung der Narreneltern, sich zu trennen, verbreitete Traurigkeit. Sigmar Hägele musste verkünden: „Heute stehen die Narreneltern vor einem hohen ehrwürdigen Gremium mit der Bitte, dass ihre Ehe geschieden wird.“

Neuer Narrenvater gesucht

Nach Bekanntgabe dieses traurigen Ereignisses versuchte der Narrenpräsident noch, die Gründe für das Scheitern der Ehe von Frank vom Rosenfeld und Hans-Petra vom Schorenbuckel nach 22 Jahren ohne Narrensamen zu ergründen. „Vielleicht hatten sie beruflich zu viel zu tun und waren abends einfach zu müde. Sie traten zwar immer wie ein verträumtes, schwer verliebtes altes Ehepaar auf, aber vielleicht trügt der Schein. Wir werden es nicht ergründen, trösten uns damit: Er mag nicht mehr, sie kann nicht mehr. Er will nicht mehr, sie tuts nicht mehr. Wir kommen zu dem Entschluss, es ist einfach Schluss. Wir müssen uns mit dem Scheitern abfinden und es muss ein neuer Narrenvater gesucht werden“, verkündete der Narrenpräsident resigniert.

Der restliche Teil des Abends gehörte dem fröhlichen und närrischen gemeinsamen Treiben der Närrinnen und Narren in der Narrenstube.