Jedes Jahr erleiden 50 000 Menschen einen Herzkreislaufstillstand. Schnelles Handeln, das frühzeitige Erkennen von Situationen, die zu einem Herzkreislaufstillstand führen können, sowie die Behandlung kritischer kranker Patienten mit Atemwegs- und Herzerkrankungen standen im Rahmen der nationalen Woche der Wiederbelebung im Fokus des Hegau-Jugendwerks (HJW).
Hier wurde der erste sogenannte PALS-Kurs (Paediatric Advanced Life Support) abgehalten und ein interprofessionelles Team aus Ärzten und Pflegern auf bedrohliche Situationen bei Kindern und Jugendlichen vorbereitet. Mehr als 20 Beispiele – vom kindlichen Asthmaanfall, über schwere Herzrhythmusstörungen bis zur Herz-Lungen-Wiederbelebung infolge Schock oder Atemversagen – wurden in einem Simulationstraining geübt.
Zwei Instruktoren der American Heart Association sind ebenfalls vor Ort
Wie es in einer Mitteilung des HJW weiter heißt, wurden zuvor Theorie und Pathophysiologie von Erkrankungen und spezieller Ausrüstung (zum Beispiel die Anwendung eines Defibrillators) geschult. Zwei Instruktoren der American Heart Association, die seit Januar am Hegau-Jugendwerk im Bereich der Frührehabilitation tätig sind (Kursleiterin ist Daniela Schmitt, ihr Co-Instructor ist Stefan Bushuven), begleiteten den zweitägigen Kurs. Alle Teilnehmer bestanden die schriftlichen und praktischen Prüfungen.
Mit diesem Kurs gründete das Hegau Jugendwerk seine neue, internationale Trainings-Stätte der American Heart Association, die an das bereits in Singen tätige internationale Training-Center NOTIS organisatorisch angeschlossen ist.
Verein ist seit 2015 eigenes internationales Ausbildungszentrum
Der gemeinnützige Verein NOTIS wurde 2012 als Trainingsstätte gegründet und ist seit 2015 ein eigenes internationales Ausbildungszentrum mit zehn Trainingsstätten und 50 Ausbildern im In- und Ausland. Das Zentrum wird von Michael Bentele, Oberarzt der Intensivmedizin am Klinikum Singen, koordiniert. Die Kurse der American Heart Association wurden international durch Intensiv- und Notfallmediziner, Kardiologen, Neurologen, Kinderärzte und Medizindidaktiker entwickelt und werden weltweit überall gleich umgesetzt. Durch regelmäßige Updates und sich wiederholende Trainings werden die Kurse ständig erneuert und dem Stand der Wissenschaft und den darauf resultierenden Empfehlungen angepasst.
Mit Aufnahme der Arbeit einer neuen Trainingsstätte am HJW soll proaktiv die Patienten- und Mitarbeitersicherheit gestärkt werden. In diesem Jahr fanden bereits drei Kurse für Ärzte und medizinisches Fachpersonal der Frührehabilitation statt. Ab Januar 2020 wird für das gesamte medizinische Fachpersonal des Hegau-Jugendwerks der sechsstündige Basic Life Support-Kurs (BLS) monatlich angeboten.