Ein 62 Jahre alter Bootsführer aus Deutschland wird sich laut Patrick Caprez von der Kantonspolizei Schaffhausen mit der Schweizer Staatsanwaltschaft auseinandersetzen müssen, nachdem er mit seinem Schiff auf eine Sandbank bei Hemishofen am Hochrhein aufgelaufen ist. Am Donnerstagnachmittag sei das Schiff aufgesessen. Bisher scheiterten mehrere Bergungsversuche. Personen wurden bei dem Vorfall laut Kantonspolizei nicht verletzt.
Bereits seit Anfang der Woche warnen Schifffahrtszeichen vor neuen Untiefen auf dem Rheinabschnitt bei Gailingen. Die Tiefbaubehörden des Kantons haben in der Schifffahrtsrinne im Hochrhein laut Kantonspolizei Geschiebeablagerungen festgestellt. „Messungen ergaben, dass die Wassertiefe teilweise nur noch etwa 1,15 Meter beträgt“, so Caprez. Die Schifffahrtsgesellschaft URh habe darum die Kursschifffahrt zwischen Diessenhofen und Stein am Rhein eingestellt. Auch privaten Nutzern wurde dringend empfohlen, Pegelstände und Tiefgang ihrer Boote zu beachten und bei Unsicherheit den entsprechenden Rhein-Abschnitt nicht zu befahren.
Diese Warnung dürfte der 62-Jährige ignoriert haben, als er am Donnerstag auf dem Rhein unterwegs war. Bei der Querung des Flusses oberhalb der Hemishoferbrücke entlang der Schifffahrtsrinne sei er gegen 16.30 Uhr nach Backbord abgetrieben und im Bereich Hörnli auf eine Kiesbank aufgelaufen. „Der 62-jährige Deutsche wird sich für den Vorfall vor der Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen verantworten müssen“, kündigt Caprez an.
Hochwasser vom Frühjahr sorgt jetzt für Behinderungen
Als Grund für die Untiefen werden von der Schaffhauser Tiefbaubehörde Geschiebeablagerungen genannt. Aufgrund des Hochwassers im Frühjahr und der damit verbundenen sehr hohen Fließgeschwindigkeiten des Rheins habe sich die Rheinsole in einigen Flussabschnitten verändert. Speziell oberhalb der Hemishoferbrücke, im Bereich der Wiffen Nummer 40 bis 43, sei die Wassertiefe bedrohlich niedrig für den Schiffsverkehr. Deshalb habe die schweizerische Schifffahrtsgesellschaft URH die Kursschifffahrt zwischen Diessenhofen und Stein am Rhein eingestellt.
Zu Vorsicht rät Caprez weiterhin auch privaten Nutzern und bestenfalls den entsprechenden Rhein-Abschnitt nicht zu befahren.“ Geeignete Maßnahmen zur Beseitigung der Geschiebeablagerung würden aktuell von den zuständigen Behörden geprüft.