Damit war nicht unbedingt zu rechnen, denn wenn dem Kandidaten in den vergangenen Wochen eines gelungen ist, dann dies: In Gottmadingen ist er in aller Munde. Geglückt ist ihm das, weil er sich zu einem Phantom stilisiert hat. Wer ist Roland Kunze? Wie sind seine Lebensumstände? Warum kandidiert er für das Amt des Bürgermeisters? Was will er für die Gemeinde erreichen? Viel mehr als ein paar blutleere Infos wie beispielsweise seine Mitgliedschaft im SPD-Ortsverein oder einige spärliche Angaben im Internet gibt es über den Mann nicht.
Die Möglichkeiten zur Präsentation im SÜDKURIER schlug Roland Kunze aus, wobei er keine schlüssige Begründung für seine Verweigerung lieferte – und da ist es fast schon beruhigend, dass es der Gemeindeverwaltung mitsamt dem Gemeinderat genauso ergeht. Mit seiner unbegründeten Absage hat Roland Kunze die Veranstalter und die Bürger gleichermaßen vor den Kopf gestoßen, denn die offiziellen Kandidatenvorstellungen gehören zu den wichtigsten Plattformen bei Bürgermeisterwahlen. Irritieren ließen sich davon weder die Besucher in der Eichendorff-Halle noch die Teilnehmer an den heimischen Rechnern. Ihnen ging es um die Themen, das schräge Verhalten von Roland Kunze interessierte nicht. Es war die genau richtige Reaktion.