In regelmäßigen Abständen schaut der Stiftungsrat der Anneliese-Bilger-Stiftung (ABS) in die Bücher, um Klarheit darüber zu gewinnen, welche Wohltaten man mit den Kapitalerträgen noch finanzieren kann. Dabei berichtete der Stiftungsverwalter Andreas Ley von einem Verlust in Höhe von 41.000 Euro zum 30. September. „Kein Grund zur Beunruhigung“, wie der Finanzfachmann sofort versicherte. Bei einer Gesamtanlagesumme in Höhe von 3,5 Millionen Euro sind 41 Prozent in festverzinslichen Papieren und 51 Prozent in Aktien angelegt.

Zum Quartalsstichtag wurden Gewinne der aktuellen Tageskurse nicht realisiert. Ley sprach von erheblichen stillen Reserven. Es müsse abgewartet werden, ob noch bis zum Jahresende Gewinne realisiert würden. Blickt man auf die vergangenen Monate zurück, so füllt sich das nüchterne Zahlenwerk der Finanzfachleute mit Leben.

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Die ABS hatte sich mit 140.000 Euro an der Umgestaltung des Spielplatzes Riedwies beteiligt. Dabei wurde ganz im Sinne des Stiftungszwecks besonderer Wert auf ein Mehrgenerationenangebot gelegt. Mit dieser Unterstützung konnte die Gemeinde das Angebot auf dem Spielplatz deutlich ausweiten und neben attraktiven Geräten auch noch einen Fitnessparcours und Sitzplätze anbieten. Weitere 30.000 Euro sind von Constellium auf dem Stiftungskonto eingegangen. Mit diesem Geld konnten eine Seilbahn, eine Brunnenanlage und ein Trampolin angeschafft werden. Doch dieses Geld bleibt nicht bei der Stiftung, sondern muss an die Gemeinde als Bauherrin weitergereicht werden.

In der jüngsten Sitzung hatten die Stiftungsräte nun zu entscheiden, ob sie die Spende überhaupt annehmen – eine Formalie. „Die Spende nehmen wir mit Freude an“, sagte der Vorsitzende Michael Klinger und gab noch eine Posse zum Besten. Weil die Konzernzentrale in Paris noch ein Wort mitzureden hatte, habe es Verständigungsschwierigkeiten gegeben. „Zum Glück gibt es Übersetzungsprogramme“, sagte Klinger. „So konnten alle Missverständnisse ausgeräumt werden.“

Bis zu 100 Menschen auf der Riedwies

Alles in allem hat sich der Spielplatz Riedwies zu einem echten Anziehungspunkt entwickelt. Und daran hat eben auch die Stiftung einen Anteil. „Es ist gigantisch, mit welcher Freude der Spielplatz angenommen wird“, sagte Klinger. Teilweise seien bis zu 100 Personen dort, darunter viele Senioren.

Apropos Senioren: Die Cura Caritas gGmbH hat bei der Anneliese-Bilger-Stiftung einen Zuschuss für die Anschaffung von 25 Niederflurbetten für das Pflegeheim St. Hildegard beantragt. Die Gesamtkosten werden mit 46.000 Euro beziffert. Da diese Betten nicht zur gesetzlich vorgeschriebenen Mindestausstattung für Pflegeheimbewohner zählen, werden die Kosten von den Pflegekassen nicht übernommen. Hier kann die ABS laut Satzung unterstützen. Allerdings werde man die Gesamtsumme nicht im ersten Jahr beisteuern können, so Klinger.

Er verwies auch darauf, dass das Pflegeheim für dieses Projekt einen Eigenanteil erbringen müsse. Das ist bereits geschehen. 30 solcher Betten wurden bereits angeschafft. Diese Betten, so die Erklärung im Förderantrag, stellten für die Bewohner und das Pflegepersonal eine Verbesserung dar. Die Sturzgefahr werde verringert und rückenschonendes Arbeiten werde ermöglicht.

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Kirsten Graf (SPD/UL) äußerte Bedenken, dass andere Projekte auf der Strecke bleiben könnten, wenn die ABS die gesamte Summe übernehme. Im Grundsatz halten aber alle Stiftungsräte die Anschaffung solcher Betten für förderwürdig. Trotzdem wollen sie den Jahresabschluss abwarten, um die Höhe der Förderung festlegen zu können. Deshalb wurde noch keine konkrete Summe genannt.