Drei Monate mussten die Büsinger Kunden des Caritas-Lieferdienstes Essen auf Rädern, der Senioren in den Hegau-Gemeinden mit warmen Mahlzeiten versorgt, vergeblich auf ihr Mittagessen warten. Denn Ende Dezember vergangenen Jahres wurden die Essenlieferungen durch Zollbeamte der Schweiz gestoppt. Es wurde festgestellt, dass die Mahlzeiten verzollt werden müssen. Die Cura Caritas stellte daraufhin die Lieferungen nach Büsingen ein. Für zwölf Personen in Büsingen, die bis Dezember von der Curitas beliefert wurden, ein Einschnitt. Dabei versorgt der Mahlzeitendienst der Cura Caritas schon seit 30 Jahren auch Menschen in Büsingen mit warmen Speisen.

Neue Regeln nach jahrzehntelangem Dienst

Auch der SÜDKURIER hat über die Einstellung der Mahlzeitenlieferungen berichtet, was so auch überregional für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Stefan Gebauer, Leiter des Geschäftsbereichs Altenhilfe und Pflege bei der katholischen Caritas in Singen, berichtete nun im Gemeinderat, dass ihn sogar eine Fernsehredaktion aus Hamburg angerufen und um Auskunft gebeten habe.

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Dass die Exklavenlage Büsingens immer wieder Probleme entstehen lässt, ist in der Grenzregion bekannt. Nun hat der Büsinger Gemeinderat in seiner Sitzung wieder einmal ein Problem lösen können, das aber für zusätzliche Kosten im Gemeindehaushalt sorgen wird.

Einstimmig haben die Ratsmitglieder beschlossen, dass die Gemeinde den Mehraufwand der Caritas für die Verwaltung und Verzollung der nach Büsingen gelieferten Mahlzeiten übernimmt. Die Kosten für die Mahlzeiten sollen aber wie bisher von den Kunden getragen werden.

Gemeinde zahlt 5 Euro pro Mahlzeit extra

Der Mahlzeitendienst kann so wieder angeboten werden. Denn seit Ende März gilt die von der Büsinger Gemeindeverwaltung eingeleitete und mit dem Schweizer Zoll und der Caritas verabredete Sondervereinbarung. Diese bringt zusätzliche Kosten mit sich: Sie setzen sich zusammen aus den Verwaltungskosten des Zolls von rund einem Euro und Zollgebühren von rund 4 Euro, also 5 Euro Mehrkosten pro Essen. Bei zwölf Mahlzeiten pro Tag, die ausgeliefert werden, summiert sich das auf ein hübsches Sümmchen pro Jahr.