Im ländlichen Raum ist manches schwieriger. In Hilzingen konzentrieren sich die Einkaufsmöglichkeiten und die Arztpraxen im Kernort. In den Ortsteilen gibt es gerade für ältere Menschen kaum noch die passende Infrastruktur. Sie sind auf Begleitung und Fahrdienste angewiesen. Insbesondere ihnen, aber prinzipiell allen in der Gesamtgemeinde, die Hilfe und Unterstützung benötigen, wird – wenn gewünscht – nun ab April die aus der Taufe gehobene Nachbarschaftshilfe zur Seite stehen.
Die Gründungsversammlung des Nachbarschafthilfe-Vereins Hilzingen verlief unter vielversprechenden Bedingungen: Am Ende des Abends hatte der neue Verein bereits fast dreißig Mitglieder. Es stehen auch schon 15 potenzielle Helfer in den Startlöchern. Ihr Qualifizierungskurs, der sie auf ihre Aufgaben vorbereitet, endet im März. In Aktion treten werden sie dann im April – auf ehrenamtlicher Basis mit einer kleinen Aufwandsentschädigung von zehn Euro in der Stunde. Für die Klienten der Nachbarschaftshilfe Hilzingen kostet die Stunde für Vereinsmitglieder 13 Euro, für alle anderen 15 Euro.
Neuer Verein will niemanden alleine lassen
Die Nachbarschaftshilfe Hilzingen soll mehr sein als ein Verein. „Sie soll ein Netzwerk der Unterstützung werden, in dem Menschen füreinander da sind, sich gegenseitig helfen und den Alltag ein Stück leichter machen“, führte Stefanie Hilpert-Klarmann aus. Sie wurde einstimmig zur Vorsitzenden gewählt. „Von kleinen Besorgungen, Fahrdiensten, Beratungen im Alltag, bis hin zu gemeinschaftlichen Aktivitäten, wollen wir dazu beitragen, dass niemand in unserer Nachbarschaft alleine bleibt. Lassen Sie uns gemeinsam etwas bewegen“, beschrieb sie Zweck, Ziele und Aufgaben der neuen Einrichtung.
Stefanie Hilpert-Klarmann wird nun nicht nur für zwei Jahre an der Spitze des Vereins stehen. Ihr ist zu einem großen Teil zu verdanken, wie dies Bürgermeister Holger Mayer ausführte, dass der Hilfsverein in das Leben gerufen werden konnte. Hilpert-Klarmann hat nämlich auch die arbeits- und zeitintensiven Vorbereitungen für den Hilfsverein gemacht, die Satzung auf den Weg gebracht. Sie wird jetzt dann auch als Einsatzleiterin die Koordination und die organisatorischen Tätigkeiten übernehmen – und das ganze ehrenamtlich. Erreichbar sein wird sie im Rathaus insbesondere bei den geplanten wöchentlichen Sprechstunden. Wichtiger aber für die Klienten: Sie wird eine rund um die Uhr besetzte Telefonhotline einrichten. Unterstützung erhält sie am Telefon von Christiane Ritter, die sich ebenfalls seit langer Zeit sehr für eine Nachbarschaftshilfe eingesetzt hat.
Bürgermeister Holger Mayer ist sehr daran gelegen, den Nachbarschaftshilfe-Verein in der ganzen Gemeinde bekannt zu machen. Er appellierte an die Anwesenden, für ihn zu werben: „Der Verein soll wachsen.“ Wie Mayer mitteilte, wird es in den nächsten Wochen auch Info-Veranstaltungen in allen Ortsteilen geben.
Das sind die Angebote des Nachbarschaftshilfe-Vereins in Hilzingen: Die Helfer übernehmen Fahrdienste und Begleitungen zu Arztbesuchen und anderen Erledigungen. Sie helfen bei leichten Gartenarbeiten, Winterdiensten und Einkäufen und wollen pflegende Angehörige durch eine kurzzeitige Übernahme der Betreuung entlasten. Keinesfalls sollen aber Pflege- oder Putzdienste ersetzt werden.
