Hilzingen blickt auf ein Jahr zurück, in dem viel geschehen ist, und in dem auch viel gefeiert wurde. Prägend war, dass vor genau 500 Jahren, auf der Hilzinger Kirchweih 1524, der Bauernkrieg im Hegau begann. Das wurde im jetzt zu Ende gehenden Gedenkjahr mit einer Reihe attraktiver und öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen gefeiert. Und schlussendlich darf sich nun Hilzingen ‚Ort der Demokratiegeschichte‘ nennen. Die Hegaugemeinde ist äußerst stolz auf diese von der gleichnamigen Bundesstiftung überbrachte Auszeichnung.
Die Kommunalwahlen haben eine Reihe neuer Gesichter in den Gemeinderat gebracht. Zugewinne in Höhe von drei weiteren Mandaten konnte die CDU-Fraktion einfahren, alle anderen sind weiterhin mit ihrer vormaligen Sitzanzahl im Gremium vertreten. Einen vollständigen Wechsel hat es bei den Ortsvorstehern gegeben. Keiner der vormaligen Ortsvorsteher ist erneut zur Wahl angetreten.
Großer Einsatz für Kinder und Jugendliche
Im Mittelpunkt vieler Sitzungen des Ortsparlaments stand die Kinderbetreuung. Als Standort für den Neubau des katholischen Kindergartens St. Elisabeth, der wegen der knappen Finanzen allerdings frühestens 2027 starten kann, wurde der westliche Rand des Kernorts festgelegt. Auch ein Waldkindergarten ist in Vorbereitung, und für die Grundschul-Ganztagsbetreuung macht sich die Gemeinde ebenfalls fit. In der Hilzinger Peter-Thumb-Schule gibt es sie bereits, die Riedheimer Eduard-Presser-Schule soll entsprechend erweitert werden – falls positive Förderbescheide eintreffen.

Um den Nachwuchs ging es bei der Freiwilligen Feuerwehr Hilzingen. Sie hat seit dem Frühjahr eine neue Jugendabteilung. Momentan sieht sich die Feuerwehr aber mit einem großen Problem konfrontiert. Ihr bisheriger Gesamtwehr-Kommandant Jean-Pierre Müller hat sein zeit- und arbeitsintensives Ehrenamt niedergelegt. Ein Nachfolger war bisher nicht zu finden. Zur Anstellung eines hauptberuflichen Kommandanten können sich die Ratsmitglieder bislang nicht so recht durchringen.
Finale für Ortskernsanierung
Im Rahmen der Ortskernsanierung wurde 2024 die Hauptstraße zwischen dem ehemaligen Gasthof Sonne und der Randenbahnstraße erneuert. Mit Baustellen wird aber die Bevölkerung weiter leben müssen. Derzeit vergrößert der Energieversorger Solarcomplex aus Singen sein bisheriges Wärmenetz – eines der insgesamt vier in der Gesamtgemeinde: Hilzingen ist damit den Maßnahmen der gesetzlich angeordneten Wärmeplanung bereits einige Schritte voraus. Buddeln wird in Bälde auch die Firma Unsere Grüne Glasfaser (UGG). Sie will im späten Frühjahr 2025 beginnen, die Voraussetzungen für ein schnelles Internet in der Gesamtgemeinde zu schaffen.

2024 wurde das 20. Partnerschaftsjubiläum mit Lizzano in Belvedere nachgeholt. 120 Hilzinger feierten dies mit den italienischen Freunden in der Toskana. Mit den Modulbauten für die Unterbringung von Geflüchteten am Festplatz, dem sogenannten Quartier Dietlishofer Straße, wurden Unterkünfte für siebzig Menschen geschaffen. Zurzeit ist das Haus mit 25 Personen belegt – man ist also für weitere Zuweisungen gerüstet.
Gewerbesteuer entwickelt sich prächtig
Die Wirtschaftskrise machte sich bisher in Hilzingen nicht bemerkbar. Große Betriebe haben erweitert. Es gibt Neuansiedlungen im jüngsten Gewerbegebiet. Das schlägt sich im Gewerbesteuer-Aufkommen nieder. Mit 4,5 Millionen Euro ist ein Rekord-Niveau erreicht.

Eine stimmungsvolle Vorweihnachtszeit bescherten Adventsfenster-Aktionen in den Teilorten Hilzingen, Binningen und Duchtlingen und der Himmlische Weihnachtsmarkt in Riedheim. Silvester wird in der Hegaugemeinde jedoch nicht ganz so ausgelassen gefeiert werden dürfen, wie bisher: Rund um Kirche und Rathaus gibt es nun erstmals ein Feuerwerksverbot. Zum Schluss noch eine Personalie: Altbürgermeister Franz Moser, der als Kommunal- und Kreispolitiker in vielen Funktionen Hilzingen und die Region geprägt hat, konnte bei bester Gesundheit in Begleitung seiner Ehefrau Inge, die vor wenigen Wochen verstorben ist, seinen 80. Geburtstag begehen. Viele Wegbegleiter würdigten sein Lebenswerk.
Darauf und darüber freut sich Hilzingen 2025:
Nach dem nun zu Ende gehenden Gedenkjahr „500 Jahre Hilzinger Kirchweih“ startet die Gemeinde direkt in das nächste Jubiläumsjahr: Vor 750 Jahren wurde der Ortsteil Binningen erstmals urkundlich erwähnt. Das wollen dessen Bürger mit einem Festwochenende im Juni groß feiern. Ein anderes wichtiges Datum steht bereits bald an: Auf Ende Januar ist die Gründungsversammlung des Nachbarschaftshilfe-Vereins terminiert. Die zukünftigen ehrenamtlichen Helfer haben schon Schulungen absolviert. Im Mai soll die Nachbarschaftshilfe dann starten.
Wenn auch mittelfristig düstere Zukunftsaussichten prognostiziert werden, zeichnet sich dennoch bereits jetzt nochmals ein positiver Jahresabschluss 2025 ab. Erwartet wird ein ordentliches Ergebnis im Gesamthaushalt von 338.000 Euro und als freie Investitionsmasse ein Zahlungsmittelüberschuss in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Eine Neuverschuldung ist nicht geplant.
Weitere Investitionen stehen an
Hier soll investiert werden: Im Rahmen der Ortskernsanierung wird das Rathaus weiter fit gemacht. Mit dem Neubau des noch fehlenden Teilstücks von der Peter-Thumb-Straße bis zum ehemaligen Gasthof Sonne soll die seit Jahren andauernde Sanierung der Hauptstraße im Kernort ein Ende finden. In die Investitionsplanung sind als größere Maßnahmen auch Mittel für den geplanten Waldkindergarten eingeflossen, für die weitere energetische Sanierung der Peter-Thumb-Schule im Kernort, für den Endausbau des Baugebiets Engelweg II in Binningen, und für den Endausbau im Hilzinger Baugebiet Steppachwiesle II.