Jan Riebesehl

Die Baupläne eines Unternehmers für eine Fläche neben dem Mindersdorfer Sportplatz sorgten in der jüngsten Gemeinderatssitzung für eine intensive Diskussion im Gremium. Zudem stieß das Vorhaben bereits zuvor bei Hohenfelser Vereinen auf Kritik.

Tief- und Gartenbau Unternehmer Robert Delhey aus Zoznegg möchte neben dem Sportplatz einen Lagerplatz, Garagen und ein Wohnhaus bauen. Für diese Anfrage auf Gemarkung Mindersdorf komme laut der Vorlage zur Gemeinderatssitzung nur ein Bauplatz in Frage – die Grünfläche hinter dem Sportplatz und den Tennisplätzen. "Nach intensiver Suche bietet sich derzeit nur eine, unter bestimmten Umständen funktionierende Lösung, als Sondergebiet Gewerbe mit vorhabenbezogenem Bebauungsplan an", fasst die Vorlage zusammen. Auf der einen Seite wird dieses Areal von der Straße und dem Bachlauf der Ablach begrenzt, auf den anderen Seiten von den Tennisplätzen sowie von der Kläranlage.

In der Sitzung kamen jedoch etliche Bedenken zu der Umwandlung des Gebiets zu einem Sondergebiet "Gewerbe" zur Sprache. Außerdem hatten die betroffenen Vereine bereits einen Brief geschickt. In diesem führten sie aus, dass die schmale Straße während des Tages auch von Kindern frequentiert werde, um die Sportplätze zu nutzen. Deshalb würde ein Verkehr mit Lastwagen eine Gefährdung darstellen.

In der Diskussion kamen dann weitere Bedenken zur Sprache. Gemeinderat Günter Leute (BLH) sagte, dass bei einem derartigen Betrieb mit Baufahrzeugen und Baggern immer die Gefahr von Öllecks vorhanden wäre und die Nähe der Ablach wäre somit leicht einer Verschmutzung ausgesetzt. Auch die Belastung der Straße durch schwere Fahrzeuge stellt nach der Meinung mehrerer Gemeinderäte ein Problem dar. Gemeinderat Harald Benkler (BLH) plädierte dafür, dass vor einer Entscheidung festgelegt werden müsse, inwieweit der Betriebsverkehr in die Freizeitaktivitäten eingreifen würde. "Im Prinzip bin ich für die gewerbliche Nutzung einer Fläche in Mindersdorf", sagte er. Diesem schlossen sich auch andere Ratsmitglieder an.

Martin Anders (BLH) erklärte, er sei kategorisch gegen eine gewerbliche Nutzung dieses Gebiets. "Möglicherweise könnte sich in der Zukunft zeigen, dass die Sportplätze irgendwie erweitert werden sollen. Nicht zuletzt, weil ja die Gemeinde wachsen soll", sagte er. "Wir können ja abstimmen, ob wir weiter verhandeln wollen, oder eben dagegen sind." Diese Abstimmung zeigte dann, dass sieben für ein Treffen zwischen den Vereinen, dem Rat und dem Unternehmer waren, und sechs das Projekt ablehnten.

Auf Nachfrage des SÜDKURIER, warum er unbedingt nach Mindersdorf ziehen wolle, sagte Robert Delhey: "Da in der Gemeinde Mühlingen keine entsprechenden Gewerbeflächen zu haben sind und in Liggersdorf schon zwei Gartenbaubetriebe ihre Betriebstätte haben, fällt mein Wunsch natürlich auf Mindersdorf." Dies liege auch daran, dass der Kundenstamm vornehmlich in Mühlingen und Stockach sei.