Das Jahr 2022 war für die Gemeinde Hohenfels eines voller wichtiger Entscheidungen, Ereignisse, Taten, aber auch Planungen, die bis weit in die Zukunft reichen – bis ins Jahr 2040. Und so startete Bürgermeister Florian Zindeler mit einem einem Zitat von Nobelpreisträgerin Marie Curie in der letzten Gemeinderatssitzung 2022 in seine Jahresabschlussrede: „Man merkt nie, was schon getan wurde, man sieht immer nur, was noch zu tun bleibt.“ Diese Worte umschreiben, was die Gemeinde Hohenfels im vergangenen Jahr antrieb und weiterhin vorantreibt.
Ausbau der Erdgas-, Strom- und Glasfaserinfrastruktur
Da hatte zum einen die finale Etappe eines zweijährigen Bauprojekts im Ortsteil Kalkofen mit Ausbau der Erdgas-, Strom- und Glasfaserinfrastruktur sowie die Sanierung des Kahlwegs stattgefunden. Beim Glasfaserausbau hatten die Investitionen der Gemeinde bei rund 400.000 Euro gelegen, wobei Fördermittel in Höhe von 630.000 Euro eingegangen waren. Das restliche Projekt benötigte dann in etwa 1,5 Millionen Euro, davon waren in diesem Jahr rund 580.000 Euro im Bereich der Wasserversorgung und rund 250.000 Euro für den Straßenbau aufgewendet worden.
Auch die Gespräche mit dem Regierungspräsidium Freiburg bezüglich der künftigen Sanierung der Ortsdurchfahrt Kalkofen konnten weitergeführt werden.
Mobilfunk war auch großes Thema
Viele Diskussionen hatte es über die Mobilfunk-Standortanfragen für die Ortsteile Liggersdorf und Mindersdorf gegeben. Nach einem Immissionsgutachten durch die Firma funktechanalyse.de waren Gemeinderat und Verwaltung redlich bemüht gewesen, alle offenen Fragen der Hohenfelser Einwohner zu klären. Nachdem eine Entscheidung getroffen werden sollte und musste, wurden die Standortortempfehlungen für den Kühneberg sowie für den Josenberg abgegeben.
Weniger bürokratisch, jedoch nicht weniger wichtig, war die Einweihung des Hohenfelser Waldkindergartens, der mithilfe von Fördermitteln in Höhe von 80.000 Euro und sogar mit lokalen Ressourcen – Weißtannen aus dem Hohenfelser Wald – hatte errichtet werden können. Dieser bietet dem Liggersdorfer Kindergarten in einem Holzhaus, statt wie sonst oft einem Bauwagen, eine sechste Gruppe: die Waldeulen. Die Einweihungsfeier im Juli hatte gemeinsam mit einem Feuerwehr-Gartenfest und umrahmt von Frühschoppen und ökumenischen Gottesdienst sowie kurzen Waldführungen mit dem Stockacher Forstrevierleiter Joachim Wingbermühle stattgefunden.
Friedhofsanierung in Kalkofen und Mindersdorf
In den Ortsteilen Kalkofen und Mindersdorf hat die Gemeinde Hohenfels den Friedhof für bislang knapp 33.000 Euro renoviert. Zwar fehle es, wie Zindeler sagte, derzeit noch an Kleinigkeiten, aber dies sollte in absehbarer Zeit abgeschlossen werden können. Und am Friedhof für die Ortsteile Deutwang/Mindersdorf wurde die Außengestaltung mit neuen Hecken und Mauerelementen, Pflanzfeldern, einem Handlauf und einem Weg umgesetzt. Die Kosten hierfür lagen bei 48.000 Euro. Im kommenden Jahr soll der zweite Gemeinde-Friedhof Kalkofen/Liggersdorf/Selgetsweiler in vergleichbarer Weise angepasst werden.
Für viele Hohenfelser Einwohner unendlich wichtig ist das Thema „Sicherer Schulweg“, für welches im vergangenen Jahr einiges getan worden ist: Angefangen mit orangenen Fußspuren, die Stück für Stück ausgeweitet werden sollen, folgten sogenannte „Frankfurter Hüte“ in Mindersdorf, eine Gehwegverlängerung, Tempo-30 vor Grundschule und Kindergarten sowie die Umsetzung des Fußgängerüberwegs in Liggersdorf, Kosten rund 23.000 Euro. Als Nächstes soll der Schulwegeplan durch die Korbinian-Brodmann-Grundschule fortgeschrieben und fachlich überprüft werden.
Die Gemeinde wird immer größer
Überhaupt wächst Hohenfels immer weiter. Man denke nur an die Maßnahmen Aufstellung, Bearbeitung, Einstellung, Erschließung oder Fertigstellung verschiedenster Bebauungspläne wie Baint, Röschberg Nord/Süd, Dietersberg, Oberesch, Guggenbühl oder Bruckäcker. Oder an die Weiterführung der Renovierung/Sanierung von Schloss Hohenfels, an den Bau des Gehwegs und barrierefreier Bushaltestellen in Selgetsweiler oder an die Sanierung der Pfarrkirche St. Oswald in Mindersdorf.
Und auch der Fuhrpark der Gemeinde Hohenfels hat Zuwachs bekommen: Der jüngste Neuzugang hier ist das Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF10) der Feuerwehr, das vor einer Woche aus dem Teutoburger Wald nach Hohenfels geholt wurde. Und bereits im August hatte des einen neuen Radlader für den Bauhof gegeben.
Auch 2023 stehen einige Projekte an
Für das kommende Jahr werfen weitere große Pläne ihre Schatten voraus. Die Gemeinde wird weiterhin Klimaschutz in vielerlei Facetten betreiben und wird, so kristallisierte sich in der Sitzung heraus, sich noch mehr mit dem Thema Photovoltaik beschäftigen müssen. Ein Dauerthema ist und bleibt die Flüchtlings- und Obdachlosenunterbringung. Und es werden der Ausbau der Sentenharter Straße (K6108), sowie Maßnahmen an der L194 in Selgetsweiler für 2024 vorbereitet. Fördermittel hierfür hat die Gemeinde bereits beantragt.
Zindeler fasste Ende 2022 zusammen: „Im kommenden Jahr werden wir den eingeschlagenen und zukunftsorientierten Weg weitergehen und die anstehenden Projekte konsequent planen und umsetzen. Hierbei sollen alle möglichen Synergieeffekte genutzt werden.“ Viel personelle Ressourcen werden wohl die anstehende Wohnentwicklung, aber auch die im November vorgestellte Langzeit-Konzeption „Hohenfels 2040“ binden.