Der langjährige Hohenfelser Feuerwehr-Kommandant Franz Hahn hat sich in der jüngsten Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hohenfels zwar offiziell verabschiedet, doch er wird auch künftig noch in der Feuerwehr tätig sein, verriet er dem SÜDKURIER im Gespräch über seine langjährige Dienstzeit bei der Feuerwehr.

Das Wichtigste, so fasst es Hahn zusammen, sei für ihn immer gewesen, Andere zu motivieren. Die Feuerwehrarbeit sei kein Selbstläufer und man müsse immer aktiv sein, damit es weitergehe und immer wieder neue junge Menschen sich bei der Feuerwehr ausbilden lassen.

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Seine Ausbildung war fast militärisch streng

Als er selbst der Feuerwehr beitrat, war der gelernte Maler 20 Jahre alt und hatte den Wehrdienst hinter sich. Das war 1980, wie er berichtet. Angeworben hatte ihn sein damaliger Nachbar Johann Freitag, der ehemalige Kommandant. Bei der damals noch, wie Hahn beschreibt, fast militärisch-streng gehandhabten Feuerwehr hatte Hahn dann seine Grundausbildung zum Feuerwehrmann gemacht, dann folgten Ausbildungen in Bruchsal zum Gruppenführer, später zum Zugführer und schlussendlich der Lehrgang zum Kommandanten.

Der Sprung ins kalte Wasser

„Das waren dort immer schöne Zeiten, wo man auch erfahren hat, wie es in anderen Wehren läuft“, erinnert sich Hahn. Als er dann im Jahr 2002 Kommandant von Hohenfels geworden ist, sei das dennoch ein wenig wie „ein Sprung ins kalte Wasser“ gewesen.

Denn Vorgänger Freitag sei relativ kurzfristig und unerwartet als Kommandant ausgeschieden und der damalige Stellvertreter Reinhold Mayer habe nicht Kommandant werden wollen. Nach sehr kurzer Bedenkzeit habe Hahn zugesagt und sich eben seinen ganz eigenen Weg suchen müssen.

Der Brand im Adler bleibt in Erinnerung

Neben mehreren Bränden von Einfamilienhäusern in Mindersdorf oder Deutwang ist Franz Hahn während seiner vielen Dienstjahre besonders der Brand des Mindersdorfer Gasthaus Adler in Erinnerung geblieben. Hahn erzählt, dass er 45 Minuten vor dem Brand noch in der Wirtschaft gewesen sei.

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Dann habe der Gasthof, in Abwesenheit des Wirtes, plötzlich lichterloh in Flammen gestanden. Solch ein Einsatz bleibe in Erinnerung. Auch die vielen und schnellen Wechsel der Kreisbrandmeister hätten seine Zeit bei der Feuerwehr geprägt.

Jugendzeltlager war ein Höhepunkt

Besonders gerne denkt Franz Hahn an das Kreisjugend-Zeltlager im Jahr 2010 in Hohenfels zurück: Damals seien für fünf Tage etwa 750 Kinder und deren Begleiter in Zelten im Ortsteil Liggersdorf untergebracht gewesen. Man habe vorher 60 Festmeter Fichtenholz für das große Lagerfeuer in der Zeltplatzmitte geschlagen, aus dem Wald geholt und gespalten.

Das Jugendfeuerwehr-Zeltlager in Liggersdorf im Jahr 2010.
Das Jugendfeuerwehr-Zeltlager in Liggersdorf im Jahr 2010. | Bild: Thomas Baumgartner

Einen kleinen Kampf mit so manchen Anwohnern habe man damals ausfechten müssen, bevor das große Ereignis mit Lagerolympiade, einer Wanderung, einem Abend mit der Musikkapelle Mindersdorf, einem Gottesdienst und einem Familientag dann stattfinden konnte.

Hahn verabschiedet sich nicht in den Ruhestand

Noch drei Jahre lang wird Franz Hahn nun als Gruppenführer bei der Feuerwehr bleiben und darf so weiter Einsätze leiten, bis er dann mit 65 Jahren aus dem aktiven Dienst ausscheiden wird. Er freue sich, dass nun mit Ralf Sigmund ein Junger das Ruder übernehme. Denn die Digitalisierung sei nicht mehr seine Welt.

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Kompletter Fahrzeugbestand erneuert

Auch abseits einer Digitalisierung hat Franz Hahn als Kommandant einiges bewegt. Zum Beispiel wurden während seiner Dienstzeit alle Hohenfelser Feuerwehrautos, also ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), das Löschgruppenfahrzeug (LF16) und, ganz aktuell, das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 10) angeschafft.

Außerdem wurden die einzelnen Feuerwehrstationen von Kalkofen, Deutwang, Selgetsweiler und Mindersdorf in Liggersdorf zentralisiert, sodass die Fahrzeuge innerhalb von zehn Minuten in die Ortsteile ausschwärmen können. „Mir war es wichtig, dass die einzelnen Ortsteile gemeinsam schaffen“, fasst Hahn zusammen.

Zuverlässigkeit ist unerlässlich

Diese Zusammenarbeit stehe und falle allerdings mit den Menschen, die sich in der Feuerwehr engagieren. Dies sind momentan 75 aktive Feuerwehrleute. Ralf Sigmund, der Abteilungskommandant von Liggersdorf, Selgetsweiler und Kalkofen, ist inzwischen Hahns Nachfolger als Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hohenfels. Tobias Riffler, Abteilungskommandant für Deutwang und Mindersdorf ist, gemeinsam mit Berthold Will stellvertretender Gesamtkommandant.

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Hahn betont, dass er sich immer auf seine Kollegen und Vertreter habe verlassen können. Zuverlässigkeit sei in der Feuerwehrarbeit unerlässlich, und die habe er in über 40 Jahren immer erleben können.