Für Autofahrer, die von der Reichenaustraße und Spanierstraße her kommen, könnte sich am Sternenplatz künftig die Verkehrsführung ändern: Eine der beiden Linksabbiegespuren, die Richtung Petershausen und Mainaustraße führen, soll möglicherweise abgeschafft werden.
Was ändert sich konkret am Sternenplatz?
Zunächst soll der Fahrbahnbelag der B 33, die an dieser Stelle mitten durch die Stadt führt, am Sternenplatz saniert werden, außerdem werden die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut. Das ist vor allem für Rollstuhlnutzer wichtig, die bisher keine Chance hatten, am Sternenplatz in einen Bus ein- oder dort umzusteigen.

Der Bund muss die Sanierung bezahlen
Die Instandhaltung der Bundesstraße liegt in der Verantwortung des Bundes, daher übernimmt das Regierungspräsidium (RP) die Kosten. Das RP wird außerdem die Sanierung der Radwegbeläge übernehmen. Da die Wasserleitungen am Sternenplatz teilweise aus den 1920-er Jahren stammen, muss sich das RP auch um eine zeitgemäße Entwässerung kümmern sowie um eine Abdichtung der Unterführung.
Wie viel Geld kostet das die Stadt?
Die Stadt beteiligt sich an der Sanierung, da die Verantwortung für die Geh- und Radwege in städtischer Hand liegt. Die Kosten beziffert die Verwaltung auf 1,25 Millionen Euro. Darin enthalten ist unter anderem die Finanzierung für eine Verbesserung der Radwege sowie für die Erneuerung der Beleuchtung. Hinzu kommen Kanalsanierungsarbeiten in Höhe von 365 000 Euro, wie aus einer Sitzungsvorlage des Gemeinderats hervorgeht.
Jetzt könnte es doch eine vorgezogene Umgestaltung geben
Weitere Schritte wollte die Stadtverwaltung nicht gehen, zumal eine umfassende Umgestaltung des Sternenplatzes im Rahmen des C-Konzepts erst für 2026 geplant ist. In der Gemeinderatssitzung regte dann aber Roland Wallisch (FGL) an, dem Regierungspräsidium vorzuschlagen, die zweite Linksabbiegespur bereits jetzt zu eliminieren im Vorgriff auf die spätere Umgestaltung. Ziel ist es, an dieser Stelle den Autoverkehr zu reduzieren. „Wir sollten die Gelegenheit nutzen, den Sternenplatz schöner zu machen und zu entsiegeln. Kämpfen Sie für Ihre Ziele bei der übergeordneten Behörde“, sagte Wallisch an die Stadtverwaltung gewandt. Der Antrag der FGL, die Stadt möge mit dem RP in Verhandlung treten, um eine der Linksabbiegespuren aufzugeben und zu entsiegeln, wurde mit großer Mehrheit angenommen.
Warum will die Stadtverwaltung lieber abwarten?
Es geht ihr um die Reihenfolge der Planung. Die Verwaltung möchte zunächst den Bahnhofplatz umbauen und dort den Verkehr autofrei gestalten, der Umbau soll ab Ende 2019 erfolgen. Würde man nun die Reihenfolge umkehren, „bricht der Verkehr zusammen“, so die Befürchtung von Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. Während der Umbauphase am Bahnhofsplatz werde der Sternenplatz benötigt, um über ihn den Verkehr abfließen zu lassen.
Welche Chancen hat der Vorschlag, die Abbiegespur jetzt entfernen zu lassen?
Keine guten. Yvonne Guduscheit, verantwortlich für die Neubauleitung Singen beim Regierungspräsidium, hält nicht viel von der Idee, die Abbiegespur bereits jetzt zu eliminieren. „Der Bereich am Sternenplatz ist verkehrstechnisch hoch belastet, das könnte den Verkehrsfluss an diesem Knotenpunkt stark bremsen“, sagt sie. Sie rechne mit langen Rückstaus. Gegen eine Verkehrsberuhigung an dieser Stelle, wie die Stadt sie ohnehin plane, spreche nichts. Allerdings empfehle sie nicht, den dritten Schritt vor dem ersten zu gehen. Zunächst müsse man den öffentlichen Nahverkehr an der Stelle so ausbauen, dass er genutzt werde, dann erst sei es sinnvoll, die Straßenfläche zu reduzieren. Die Neubauleitung werde diese Frage in den kommenden zwei Wochen erneut prüfen, sie gebe dem jetzigen Abbau der Abbiegespur aber wenig Chancen.
Von Juli bis Oktober wird es zu Umleitungen kommen
Einigkeit besteht beim Ziel, dass der Sternenplatz umgestaltet werden soll. „Ich hoffe auch, dass wir die Verkehrsströme am Sternenplatz reduzieren können“, sagte Karl Langensteiner-Schönborn. Auf erste Umbaumaßnahmen werden sich Autofahrer ab Juli einstellen müssen. Dann wird die Spanierstraße während der Sanierung für den Autoverkehr gesperrt. Ab Oktober wird dann an der östlichen Seite des Sternenplatzes gearbeitet.