„Typisch Konstanz mal wieder.“ So hört man es zetern von Wollmatingen bis Stadelhofen, von Egg bis ins Industriegebiet. „Haben nichts Besseres zu tun bei der Stadt, als mitten in der touristischen Hauptsaison den Sternenplatz baulich einmal auf links zu drehen.“
Die Verantwortlichen bei Stadtverwaltung und beim Regierungspräsidium müssen sich denken: Wie man es macht, ist es verkehrt. Bauen wir im Hochsommer, treffen wir die gerne gesehenen Touristen, die tendenziell mehr Zeit haben als Pendler. Arbeiten wir nach den Sommerferien, zetern die dann wieder arbeitenden Einheimischen erst recht.
Neue Straßen fallen nicht vom Himmel
Die Stimmung in Konstanz ist: Jeder will auf neuen, flüsterasphaltieren, sicheren Straßen unterwegs sein. Aber niemand will, dass sie auch gebaut werden. 60 Jahre sind jene am Sternenplatz alt, die nicht viel jüngere Unterführung ist zum Schandfleck geworden, von den veralteten Kanälen aus Vorkriegszeiten einmal ganz abgesehen. Das alles wird jetzt erneuert, voraussichtlich innerhalb weniger Wochen.
Endlich, muss man sagen, wird der Platz seinem schönen Namen auch gerecht; wird der vielleicht wichtigste Knotenpunkt bei der Fahrt ins Stadtzentrum von einem auf mehrere Sterne aufgewertet. Die Bauarbeiten dort werden massiv in den Verkehr eingreifen und trotz aufwendigem Umleitungskonzept manchmal nerven.
Sie werden für verspätete Busse sorgen und für verdutzte Radfahrer, die versuchen, sich über die Rheinbrücke zu mogeln. Aber sie lohnen sich.