Konstanz – Die Konzilstadt genießt Sonne satt, doch für die Strandbar an der Herosé-Promenade endet jetzt die Saison. Die Genehmigung war nur exakt für drei Monate ausgestellt worden. Heute, Samstag, ab 12 Uhr ist der letzte Strandbar-Tag mit musikalischen Überraschungen am Abend. Initiator Marc Saile hofft, dass er die Chance für die Neuauflage des gemeinnützigen Projekts im nächsten Sommer bekommt. Der Mann, der sagt, er habe ausschließlich ehrenamtlich für den Aufbau der Bar gearbeitet, sieht diese als gute Ergänzung für die geplante Schiffsanlegestelle und das Groß-Panorama in dem Bereich.

Der Produktdesigner Marc Saile blickt auf drei bewegte Monate zurück. Unter dem Strich werde die Bar mit einem kleinen Minus in der Kasse abschließen. Ein Überziehungskredit helfe, es zu tragen. Hohe Startinvestitionen und der verregnete Juni hätten eine bessere Bilanz verhindert, sagt Saile. Allein für den Toilettenwagen seien 3500 Euro ohne Anlieferung und Abtransport angefallen. Der Juli und August seien gut gelaufen. Gewinne, wenn denn welche anfallen, flössen nicht in private Taschen, sondern zum Verein CoyCoy. Dieser unterstützt Programme, die mit Kunst, Musik und Sport armen Kindern in Südafrika neuen Lebensmut geben. In der nächsten Saison würde Saile dann aber mit der Bar gern länger als drei Monate bleiben.

Auf die Sondernutzung des Geländes am Seerhein für diesen beschränkten Zeitraum habe sich die Initiative eingelassen, um nach wochenlangen Gesprächen mit der Stadt zügig, also ohne umfangreiches Baugenehmigungs-Verfahren, starten zu können. Die Idee für eine nicht kommerzielle Einrichtung am Seerhein hatte das Junge Forum im Gemeinderat. Es hatte angeregt, das Gelände neben dem Bodensee-Forum, das für den Bau eines Konzerthauses reserviert ist, nicht brach liegen zu lassen, sondern etwa für eine gemeinnützige Bar frei zu geben. Marc Saile hörte davon und meldete sich. Der Produktdesinger hat Erfahrung mit temporärer Gastronomie. Von 2007 bis 2011 war er der Leiter der Strandbar an der HTWG. Er sah die Chance, etwas Ähnliches am Seerhein aufzuziehen.

Wochenlang habe er Gespräche geführt mit Vertretern der Stadtverwaltung. Anfangs habe er mit einer Fläche von 2500 Quadratmetern gerechnet, die wegen der Baustelle Bodensee-Forum immer weiter reduziert worden sei. An Ostern sei schließlich die Nachricht gekommen sei, die gesamte Brache neben dem Kongresshaus werde während der Bauzeit als Lagerfläche benötigt. Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn habe aber als Alternative den Streifen direkt an der Mauer zum Seerhein angeboten. Darüber sei er nicht wirklich traurig gewesen. Denn dieser eigne sich bestens für das Projekt, und biete zudem Raum für rund 250 Gäste. Die Bar habe zwei Mal die Woche von 19 bis 22 Uhr Livemusik und Musik von DJs gespielt. An die Schlusszeit für die Musik um 22 Uhr habe man sich akribisch gehalten.

Begehrte Fläche

Die Brache neben dem Bodensee-Forum ist langfristig für den Bau eines Konzerthauses reserviert. Es gibt Bestrebungen, dort vorübergehend eine Ausstellung mit einem 360-Grad-Panorama-Bild unter zu bringen. Zudem ist am Seerhein eine Anlegestelle für Schiffe geplant. Initiator Marc Saile betrachtet die Strandbar als Ergänzung solcher Angebote. (rin)