Wenn das keine guten Nachrichten sind für all diejenigen, die schon seit 2018 auf ihre Tempo-30-Zonen warten. „Wir stellen die Schilder jetzt einfach auf – nach Fasnacht“, diese Neuigkeit teilte der Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn jetzt exklusiv dem SÜDKURIER mit. Das heißt: In wenigen Wochen gilt in zwei von vier Gebieten, die im Lärmaktionsplan der Stadt Konstanz als Tempo-30-Zonen ausgewiesen sind, tatsächlich die neue Geschwindigkeitsbegrenzung für Pkw- und Lkw-Fahrer. Und zwar in Allmannsdorf an der Mainaustraße zwischen Staader Straße/Bettengasse und Egger Straße/Zur Allmannshöhe – und im kompletten Altstadtring.
Plötzlich ging es ganz schnell
Noch vor wenigen Wochen hieß es, die Stadt wolle mit dem Aufstellen der Schilder warten, bis die Ampeln umgestellt sind. Wann und wie oft die auf rot, gelb oder grün springen, hängt nämlich vom Tempolimit ab. Im Idealfall sind die Ampeln so geschaltet, dass beim Einhalten des vorgegebenen Tempolimits grüne Welle herrscht. Das Problem beim Umstellen der Ampeln liegt bei der Firma Siemens. Siemens ist damit beauftragt. Eine andere Firma kommt nicht in Frage, weil der zentrale Verkehrsrechner in Konstanz, an den alle Ampeln angeschlossen sind, von Siemens betreut wird. Aber Siemens hat schon so viele Aufträge und kann erst im Frühjahr mit dem Umstellen anfangen. Hier die Vorgeschichte:
Und das ist der Originalartikel zum damaligen Lärmaktionsplan:
Darum gehen zwei weitere Gebiete leer aus – vorerst
Die Schwaketenstraße und die Friedrichstraße gehen jedoch vorerst leer aus, so Langensteiner-Schönborn gegenüber dem SÜDKURIER. Warum? Hier hängt es am Gesetz. Die Straßen sind einfach zu breit für Tempo 30. Dies erklärte der Leiter des Tiefbauamtes, Uwe Kopf, am Rande einer Ausschussitzung gegenüber SÜDKURIER. „Das Problem ist, dass ein Autofahrer, der von uns in diesen Straßen bei Tempo 30 geblitzt werden würde, vor Gericht recht bekäme – würde er gegen sein Bußgeld klagen.“ Man könne die Friedrichstraße und die Schwaketenstraße aufgrund ihrer Breite Autofahrern nicht als geschwindigkeitsbegrenztes Areal vermitteln. Tempo-30-Schilder hin oder her.
Langensteiner-Schönborn: Problem wird gelöst
Doch auch hier überlegt man in der Stadtverwaltung bereits, wie man den Wunsch nach langsamerem Verkehr doch noch umsetzen kann. Langensteiner-Schönborn: „Wir versuchen, das planerisch zu lösen. Zum Beispiel mit Pollern oder Farbkennzeichnungen.“ Und wann? Dazu konnte der Baubürgermeister noch keine klare Aussage machen. „Wir sind in Planung“, sagte er.