Erinnern Sie sich noch? Im Mai 2021 sorgte ein Rekordgelege am nördlichen Konstanzer Seerhein für Aufsehen – und Andrang am Ufer. Ein Schwanenpaar kümmerte sich dort um 16 Eier während ihrer Brutzeit, die zwischen 36 und 40 Tage dauert. Damals schlüpften am Muttertag die ersten Küken und viele fragten sich, wie groß die Kinderschar am Ende sein sollte. Es sollten keine 16 werden: Drei kleine Schwäne überlebten.
Auch in diesem Jahr haben sich Schwanenpaare Nester ab Mitte März am Seerhein gebaut – unter anderem am Steg in der Nähe des Kur- und Hallenbads sowie am Fuß der Holzplattform vor dem Bodenseeforum. Zwar sollten die Gelege nicht erneut 16 Eier umfassen, doch viele Konstanzer schauten beim Spaziergang vorsichtig und mit genügend Abstand nach, ob die Schalen schon gebrochen sind. Denn: Wenn es den Küken zu eng wird im Ei, dann schlüpfen sie.

Mancher machte sich auch Sorgen, dass die Nester aufgrund des steigenden Bodenseepegels nach dem Niedrigwasser überflutet werden könnten, wie es bereits bei einem Nest am Yachthafen 2023 der Fall war. Denn als die Schwäne diese bauten, lag der Wasserstand noch einige Zentimeter tiefer. In Bodman-Ludwigshafen griffen Bürger vor ein paar Tagen sogar zu Sandsäcken, um ein Nest beim Zollhaus zu retten.
In Konstanz hatten die Schwäne aber hoch genug gebaut, und beim Bodenseeforum gibt es inzwischen fünffachen Nachwuchs. Übrigens: Schwäne leben in der Regel stets mit demselben Partner zusammen und sie werden 18 bis 20 Jahre alt. Paare, die an einem Platz schon einmal erfolgreich gebrütet haben, suchen diesen immer wieder auf. Es kann also davon ausgegangen werden, dass das Schwanenpaar im kommenden Jahr wieder beim Bodenseeforum brüten wird.
Doch Vorsicht! Wie ein Vogelexperte vom Naturschutzbund Bodensee schon 2021 gegenüber dem SÜDKURIER erklärte, sollte man Schwänen nicht zu nahe kommen – ganz besonders, wenn sie Nachwuchs erwarten oder schon haben, denn sie verteidigen ihr Nest. Sie beißen und fauchen und haben in ihren Flügeln sogar so viel Kraft, dass es ihnen möglich ist, einem erwachsenen Menschen die Armknochen zu brechen.