Nach dem großen Jubiläum 1300 Jahre Reichenau 2024 feiert die Gemeinde in diesem Jahr 25 Jahre Welterbe. Am zentralen Festwochenende – also am 31. Mai und 1. Juni – gibt es dazu auch einen Klostermarkt in den Klostergärten beim Münster am Samstag, 31. Mai, von 14 bis 22 Uhr, so die Kulturreferentin Stefanie Schreiber.
Die Initiatorinnen und Hauptorganisatorinnen Carolin Graf und Sandra Graßl-Caluk bewerben die Veranstaltung auch mit der Umschreibung „Kulinarischer Kräuter und Genussmarkt mit Reichenauer Produkten“. Denn nur einheimische Anbieter werden dabei präsentieren, was die Reichenau kulinarisch zu bieten hat.
Das ist natürlich vor allem Gemüse, Fisch und Wein, aber auch anderes mehr, wobei ein kleiner Schwerpunkt auf Kräuterprodukten liege. Schließlich sei im Zentrum der Klostergärten der Kräutergarten, gestaltet nach dem Hortulus-Gedicht von Walahfrid Strabo aus dem 9. Jahrhundert.
Ausschließlich heimische Produkte und Anbieter
Das sei aber kein Mittelaltermarkt, betont Carolin Graf, „sondern einfach ein Gartenfest“. Es gebe nicht nur Produkte zum Kaufen und Probieren, sondern auch, um sie vor Ort bei musikalischer Unterhaltung zu genießen. Sandra Graßl-Caluk fügt an: „Es soll kein lautes Fest sein, sondern gemütlich. Da kann man gut verweilen in den Klostergärten.“
Ihr gehe es auch darum, zu zeigen, dass die Gemeinde hier nicht nur für Touristen viel Geld ausgegeben habe (wobei ein Großteil der Kosten ohnehin durch einen Landeszuschuss und Spenden gedeckt wurde). „Das sind ja eigentlich unsere Klostergärten. Es soll auch ein Fest für die Reichenauer sein.“ Die Stände seien an den Wegen aufgebaut, Tische und Sitzplätze würden im Areal verteilt. Und es gebe eine lange Theke beim Kreuzgang.
Gemüse biete auf dem Klostermarkt der Gemüse-Pavillon, so Carolin Graf. Die Gärtnerei Haselberger komme mit Blumen und Kräutern. Letztere stünden auch im Mittelpunkt bei Pfiffikus, den Gewürzmischungen von Strabos Kräutergarten und bei den privaten Reichenauer Kräuterfrauen um Ingrid Günther. Da werde es manche Spezialität geben. So etwa Brote, die man selbst mit frischen Kräutern belegen könne, oder Kräuter-Quiche. Wein gebe es vom Winzerverein und Moser Seewein. Kleine Fischgerichte werde die Fischerei Riebel anbieten.
Inselbier sei ebenfalls mit einem Stand vertreten, ebenso die Genusswerkstatt Bienenhof sowie die Privatpersonen Martin Biebl und Tobias Menk. Das Café am Kloster werde zudem Kaffee und Kuchen anbieten. Und der Münsterladen werde von 14 bis 17 Uhr geöffnet sein. Außerdem werde es auf dem Stand zum Thema Welterbe zwei Infostände geben: von der Welterbe-Stiftung und vom Landesamt für Denkmalpflege.
Erlös kommt der Pflege der Klostergärten zugute
Musikalisch werde den ganzen Tag über etwas geboten, so Carolin Graf. Ab 14.30 Uhr spiele das Trio 3 Elftel des Grundel-Elferrats. Ab 15.30 Uhr sorge der Männergesangsverein Badenia für Unterhaltung. Ab 17.30 Uhr folgten die Münsterschola und ab 18.30 Uhr die Coverband Take 3. Geplant sei, dass die Gruppen nicht immer am selben Ort auftreten, sondern innerhalb der Gärten wechseln.
Sie beide selbst werden einen Getränkestand zusammen mit Helfern betreiben, so Carolin Graf und Sandra Graßl-Caluk. Unter anderem wollen sie Kräutercocktails mit und ohne Alkohol anbieten. Damit hoffen sie, die Kosten zu erwirtschaften, die für Stände, Tische, Bänke und so weiter anfallen. Die Standbetreiber müssten zwar keine fixe Gebühr bezahlen, seien aber zu einer freiwilligen Spende aufgerufen. Der Erlös des Klostermarkts solle der künftigen Pflege der Klostergärten zugutekommen. Offiziell eröffnet werde der Markt um 14 Uhr von Bürgermeister Wolfgang Zoll.
Eigentlich war der Klostermarkt bereits im September 2024 im Rahmen des 1300-Jahr-Jubiläums geplant. Damals sei der Boden in den Klostergärten aber durch starke Regenfälle sehr aufgeweicht gewesen, so die Organisatorinnen. Die Gemeinde habe daher Bedenken gehabt, es könnte Schäden in der neuen Anlage geben, und sagte die Veranstaltung ab. Es habe aber schon damals den Wunsch gegeben, den Markt irgendwann nachzuholen.
„Viele sagen, so ein Markt ist eine schöne Idee“, so Carolin Graf. Die Kulturreferentin Stefanie Schreiber habe dann die Idee gehabt, dies im Rahmen des Welterbe-Wochenendes zu machen. Schreiber meint, der Klostermarkt passe gut zum Welterbe-Jubiläum. Es gehe ja darum, das Welterbe erlebbar zu machen. Dazu sollen zum einen unter anderem die Klostergärten beitragen. Aber es gehe auch darum, das heutige Reichenauer Leben vorzustellen, zu zeigen, was es aktuell alles gebe, und damit letztlich auch das Welterbe weiterzutragen.