Mitte November 2023 wurde der Pulverturm plötzlich gesperrt. Das mittelalterliche Gebäude gehört der Stadt und sollte seit Jahren einen zweiten Fluchtweg bekommen, denn die Treppe nach oben ist schmal und steil. Die plötzlichen Sicherheitsbedenken ließen die Niederburg-Narren damals ratlos und verärgert zurück, denn sie konnten den rund 700 Jahre alten Pulverturm nicht mehr wie gewohnt nutzen.
Doch innerhalb weniger Tage konnte eine provisorische Lösung gefunden werden: Ein Gerüst mit einer zweiten Treppe sorgte noch Ende November 2023 dafür, dass die Narrengesellschaft den Pulverturm nach der kurzfristigen Sperrung durch die Stadt bereits wieder nutzen konnte. Das sorgte erst einmal für Erleichterung. Doch dann passierte erst einmal nichts mehr.
Das Gerüst blieb und im Juni 2024 machte Achim Schien, Vize-Präsident der Narrengesellschaft Niederburg, welche den Pulverturm von der Stadt gemietet hat, seinem Frust Luft. Er meinte: „Seit neun Jahren ist klar, dass ein zweiter Fluchtweg her muss.“ Und er fügte hinzu: „Seit neun Jahren spielen sich die Ämter den Ball hin und her.“

2025 ist die Lösung endlich in Sicht
Doch beim denkmalgeschützten Gebäude trifft alte Bausubstanz auf moderne Bestimmungen. Schließlich hatte die Stadt im April 2025 gute Nachrichten für die Narren: Es gibt eine Lösung für den zweiten Fluchtweg am Pulverturm. Auf das zähe Ringen folgt ein befriedigendes Ergebnis.
Nun – im September 2025 – informiert das Rathaus in einer Pressemitteilung, dass die Heimat der Niederbürgler wieder modernen Sicherheitsanforderungen genüge. Die Kosten belaufen sich auf rund 97.000 Euro.

Das wurde am Pulverturm gemacht
Ein neues Dachflächenfenster an der Südseite ermögliche im Ernstfall ein sicheres Anleitern durch die Feuerwehr. Und auf der Westseite füge sich die neu montierte Notabstiegsleiter filigran in Form und Farbe in das historische Gesamtbild ein – kaum sichtbar, aber funktional wichtig.
Die Maßnahme berücksichtige nicht nur alle sicherheitsrelevanten Anforderungen, sondern auch den besonderen Charakter und die exponierte Lage des historischen und denkmalgeschützten Turmes im Konstanzer Stadtbild, heißt es. Die Arbeiten habe das Hochbauamt in enger Abstimmung mit einem Brandschutz-Ingenieurbüro und dem Baurechts- und Denkmalamt erfolgreich umgesetzt.