Unzählige blaue Enten purzelten durcheinander, schrammten knapp an einem Hindernis vorbei und schafften dann doch die knapp 50 Meter lange Strecke bis ins Ziel: Das Entenrennen beim Sommerfest zum 80. Geburtstag des SÜDKURIERs lockte am Samstag, 12. Juli, unzählige kleine und große Zuschauer an die eigens aufgebaute Enten-Rennstrecke.
Während für die Zuschauer der Spaß im Vordergrund stand, hatte die Gaudi einen ernsten Hintergrund: Die Spenden, die beim Kauf der blauen Tiere zusammenkamen, sind für die Kinderhospizarbeit im Landkreis Konstanz gedacht. Als die Festgäste dies hörten, warfen sie oft Scheine in die Geldboxen und ließen die Münzen im Geldbeutel.

So kamen durch die Spenden der Leserinnen und Leser rund 1800 Euro zusammen, die der SÜDKURIER auf 2000 Euro aufstockte – sehr zur Freude von Petra Dierenbach, einer der beiden Fachkräfte bei der Kinderhospizarbeit im Kreis Konstanz. Sie bedankte sich bei der symbolischen Spendenübergabe bei SÜDKURIER-Geschäftsführer David Lämmel.
Sie als Fachkraft, eine Kollegin und rund 40 geschulte Ehrenamtliche helfen Familien, in denen Kinder oder ein Elternteil schwer erkrankt sind. „Wir hören zu, beraten und schenken den Familien auch unbeschwerte Zeit, wenn sie in einer Krise stecken“, sagt Petra Dierenbach.
Sie betont: „Wir haben kein Haus mit Betten für Menschen kurz vor ihrem Tod, sondern in der Kinderhospizarbeit sind Kinder und Jugendliche die größte Zielgruppe, die im Schatten stehen, weil ein anderes Familienmitglied schwer erkrankt ist.“
Die Ehrenamtlichen kommen in die Familien und helfen kostenlos und unbürokratisch. „Das kann zum Beispiel ein Schwimmbadbesuch mit einem Kind sein, dessen Bruder Leukämie hat und nicht baden gehen darf“, erzählt Petra Dierenbach. „Unser Pate hat dem gesunden Geschwister das Schwimmen beigebracht, das war toll für das Kind.“

Die bei der Kinderhospizarbeit Tätigen besuchen auch Schulen und helfen beim Umgang mit Krankheit und Tod. „Es ist wichtig, die betroffenen Kinder so früh und kindgerecht wie möglich einzubinden und alle Fragen zuzulassen“, sagt Dierenbach. Denn sie weiß: „Kinder sind oft belastbarer, als man denkt – und unbedarfter als wir Erwachsenen, was den Umgang mit schwierigen Themen angeht.“
Rainer Ruess betreute bereits vier Kinder, die sich von ihrer Mutter verabschieden mussten. Obwohl ihn das selbst bewegt, möchte er weitermachen, denn er sagt: „Man bekommt unendlich viel Dankbarkeit von den Kindern zurück.“ Auch der ehrenamtliche Pate Frank Reichenbach kann sich „keine sinnvollere Aufgabe vorstellen“.
Die Kinderhospizarbeit unterstützt auch dann, wenn Krisen vorübergehend sind, zum Beispiel bei einer Brustkrebserkrankung der Mutter, die wieder gesund wird. Wer spenden möchte, auch ohne Entenrennen, findet weitere Informationen im Internet unter www.kinderhospizarbeit-konstanz.de.