Vom Vollsperrungspfosten zum gemarterten Pfahl: Nachdem es monatelang ruhig um ihn war und er eisern den Autos die Durchfahrt verwehrte, ist der Poller in der Petershauser Fahrradstraße am Mittwochabend, 11. Oktober, wieder einmal eingeknickt. Schuld war diesmal allerdings kein Autofahrer, wie das Polizeipräsidium Konstanz mitteilte.
Umgefahren hat ihn vielmehr eine unbekannte Radfahrerin, die zwischen 18.15 und 18.45 Uhr mit einem Lastenrad auf der Petershauser Straße in Richtung Zähringerplatz unterwegs war. Dabei kollidierte sie mit dem Poller, der aus der Verankerung riss.
Die Reparatur kostet laut den Technischen Betrieben Konstanz (TBK) etwa 120 Euro. Trotzdem könnte es für die Radfahrerin richtig teuer werden, denn sie setzte ihre Fahrt fort, ohne sich um eine Regulierung des verursachten Schadens zu kümmern. Damit erwartet sie ein Verfahren wegen Unfallflucht. Dazu muss sie allerdings erst einmal gefunden werden – die Polizei bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 07531 9952222.

Am Donnerstagmittag stand der Pfosten wieder wie eine Eins, aufgerichtet von Mitarbeitern der TBK. Sie waren im vergangenen Spätherbst und Winter phasenweise fast täglich im Wiederaufbaueinsatz auf der Fahrradstraße. Der Poller war am 25. November 2022 aufgestellt worden, um das geltende Durchfahrtsverbot für Autos umzusetzen. Schon nach wenigen Stunden wurde er umgefahren.
Bis zum Fasnachtsmontag 2023 sollte das noch weitere neunmal passieren. Der Poller und das Durchfahrtsverbot für Autos in der Fahrradstraße waren wochenlang Stadtgespräch, der Pfahl bekam auch Spitznamen wie Polldi und Poller of Love.
Später wurden an dem Sperrpfosten Baustellenwarnleuchten angebracht, damit er in der Dunkelheit besser sichtbar ist. Sie wurden mittlerweile jedoch wieder entfernt – inzwischen sollten sich alle an die neue Verkehrsregelung gewöhnt haben.