Im Industriegebiet ist es am heißesten. Stadtgarten und Herosépark zählen zu den kühleren Plätzen. Diese Fakten, die im Rahmen des Smart Green City-Projekts Coklimax bestätigt wurden, sind keineswegs überraschend. Was bringt das Projekt, das nach dreieinhalb Jahren Forschung abgeschlossen wurde?

Schwerpunkt des Projektes Coklimax war die Nutzung und Aufbereitung von Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, insbesondere des Copernicus-Klimawandeldienstes, so Diana Rechid vom Climate Service Center Germany des Helmholtz-Zentrums Hereon.

Ziel sei auch gewesen, die wissenschaftlichen Daten so bereitzustellen, damit Nichtwissenschaftler diese nutzen könnten, erläutert Tim Tewes vom Amt für Stadtplanung und Umwelt (ASU). Denn auch die Stadtverwaltung solle die Daten als Basis für die künftige Stadtplanung und die Gestaltung von Grünflächen nutzen.

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„So können wir zielgerichtete Planungen auf den Weg bringen“, formuliert Marion Klose, Leiterin des ASU. Zudem würden die Ergebnisse des Projekts in das Klimawandelanpassungskonzept einfließen, erklärt Tewes. Dieses Konzept mitsamt Handlungsempfehlungen solle im Sommer 2026 dem Gemeinderat vorgelegt werden.

Was haben die Bürger von dem Projekt?

Voraussichtlich im September solle auf der Homepage der Stadt eine interaktive Karte veröffentlicht werden, auf der heiße und kühle Orte sowie entsprechende Infrastruktur, wie beispielsweise Trinkbrunnen, eingezeichnet seien, kündigt Tim Tewes an.

Die ersten provisorischen Umsetzungen, um Hitzeinseln zu entschärfen oder kühlere Orte nutzbar zu machen, seien ebenfalls schon erfolgt. Marion Klose nennt als Beispiel den Sommerort Pfalzgarten, ebenfalls ein Projekt von Smart Green City. Mit wenigen Mitteln sei dort die Aufenthaltsqualität verbessert worden. Auch auf dem Augustinerplatz und dem Bodanplatz sollen noch entsprechende Verbesserungen folgen.

Die Vernebelungsanlage auf dem Augustinerplatz Video: Kirsten Astor

„Verschattung ist das A und O“, stellt Diana Rechid fest. Aber es gehe auch um Materialien. Bei Spielplätzen würden häufig Materialien verwendet, die heiß würden. Da gebe es beispielsweise auch Handlungsbedarf. Mit relativ einfachen Mitteln könnten bereits spürbare Effekte erzielt werden. Sie empfiehlt unter anderem auch begrünte Solardächer über Parkplätzen, wobei die Verdunstungskühlung ein zusätzlicher Nebeneffekt sei.