Die beteiligten Hilfsorganisationen und Fachfirmen sind rund um die Uhr im Dauereinsatz – das gesamte Wochenende. Die Feuerwehr muss immer wieder Glutnester löschen. In der Nacht von Samstag, 27., auf Sonntag, 28. Juli, gibt es gegen 21 Uhr und 3 Uhr nochmals offenes Feuer im Dachbereich, weil sich Glutnester entzündet haben.
„Wir sind immer noch dran“, sagt Feuerwehr-Pressesprecher Fabian Daltoe gegenüber dem SÜDKURIER. Zwar gab es immer wieder heftige Regenschauer, aber dennoch: „So wenig Wasser unterstützt uns nur bedingt“, so Daltoe. Die Feuerwehr stellt nach wie vor „eine Brandwache und eine Staffel.“
Das bedeutet: Zwischen sechs bis neun Feuerwehrleute sind immer vor Ort. Alle sechs Stunden findet ein Wechsel statt. Wie lange wird ihr Einsatz noch dauern? Fabian Daltoe wartet mit der Antwort kurz und meint dann zurückhaltend: „Vorsichtige Schätzung: ein bis zwei Tage.“

Brandschutt türmt sich meterhoch
Das hintere Gebäude ist bereits abgerissen, berichtet Christoph Bauer, Architekt des Bauherrn, am frühen Sonntagmorgen. Dort türmen sich die Überreste des Rückgebäudes meterhoch. Hinter der Vorderfront des Stadler-Hauses sind nur noch Ruinen. Die Arbeiten werden immer wieder durch starke Regengüsse erschwert.
Klar ist schon: „Der kleine, ausgebrannte Giebel neben dem bereits gesicherten wird am Montag vorsichtshalber ebenfalls abgestützt“, so Bauer. Dann steigt in den Korb der Drehleiter, um sich von oben ein Bild über die aktuelle Situation zu machen. Wieder unten angekommen, sagt er im ersten Moment unter dem Eindruck des schier unbeschreiblichen Ausmaßes nur: „Brutal.“

Extrem knifflige Angelegenheit
„Die Brandwand im Osten ist stark einsturzgefährdet und muss abgetragen werden. Das Hotel ist deshalb weiterhin gesperrt“, so der Architekt. „Das Dach hängt nur noch an der östlichen Brandwand. Und der Kamin steht auf etwa zehn Meter komplett frei. Wenn der fällt, gibt es einen ordentlichen Wumms.“
Er hält kurz inne und meint dann: „Es wird extrem schwierig.“ Damit meint er sowohl das Sichern als auch das Abtragen. „Das wird extrem knifflig“, fügt er an. Damit nicht genug. Auch ein Stahlträger, der in die östliche Brandwand gehe, bereitet ihm Sorgen.

Denn nicht nur die östliche, sondern auch die nördliche Brandwand Richtung Feuergasse zur Hofhalde stehe ebenfalls komplett frei. Hinzu komme noch der Druck des Brandschutts mitsamt den noch stehenden Gebäuderesten.
Nachbarschaft kommt nach Hause
Im Laufe des Sonntagabends wurden die restlichen Abbrucharbeiten der nördlichen Brandwand erledigt, wie Anja Fuchs, Pressesprecherin der Stadt Konstanz, mitteilt. „Die Bewohner der Häuser Hofhalde 5 und 7 konnten dann wieder in ihre Wohnungen. Damit sind alle Anwohner wieder in ihrem Zuhause.“ Darüber ist auch Anja Fuchs sehr froh.
Allerdings wurden die Fenster dieser Wohnhäuser, die in Richtung Brandhaus liegen, mit Platten als Splitterschutz gesichert. „Und die Hinterausgänge der Gebäude an der Hofhalde wurden mit Bauzäunen verschlossen“, ergänzt Fuchs. Was der Pressesprecherin sehr wichtig ist: „Seitens der Stadt ein großes Dankeschön an die Nachbarn für ihr Verständnis!“