Großkampftag für Telefonbetrüger: Am Montag, 18. Juli, ist es erneut zu zahlreichen Versuchen gekommen, Konstanzer um Geld und Wertgegenstände zu erleichtern. Darüber informiert das Polizeipräsidium Konstanz in einer Pressemitteilung.
Kriminelle scheitern meist
In den meisten Fällen hätten sich die Anrufer als Angehörige oder als Polizeibeamte ausgegeben. Die Betrüger am anderen Ende der Leitung versuchten den Angerufenen weiszumachen, dass ein naher Angehöriger in eine Notsituation geraten sei und dringend Geld benötige – etwa um nach einem tödlichen Unfall eine Kaution zahlen zu können und so einer Haftstrafe zu entgehen.
Im Verlauf der Gespräche versuchten die Betrüger, die Angerufenen nach Bargeld und Wertgegenständen auszufragen und zu überreden, diese zur Abholung bereitzustellen. „Glücklicherweise durchschauten nahezu alle Angerufenen die bösen Absichten und beendeten das Gespräch“, sagt Polizeisprecherin Katrin Rosenthal.
83-Jährige tappt ins Netz
In einem Fall jedoch hatten die Kriminellen Erfolg. Gegen 12.45 Uhr klingelte ein unbekannter Mann an der Haustür einer 83 Jahre alten Frau und forderte sie über die Sprechanlage auf, ans Telefon zu gehen, da gleich ihre Enkelin anrufen werde. Da der Mann den richtigen Namen nannte, schöpfte die Frau keinen Verdacht.
Kurz darauf klingelte das Telefon, und eine weinende Frau gab sich als Enkelin aus. Sie erzählte der Seniorin, dass sie selbst und ihr Vater an Corona erkrankt seien und zur Behandlung dringend ein neuartiges Medikament bräuchten, welches 70.000 Euro koste. Die Angerufene hatte zwar nicht so viel Geld, bestätigte jedoch auf Nachfrage, Schmuck zu besitzen.
Daraufhin wurde vereinbart, dass der Schmuck als Pfand dienen könne und durch einen Mitarbeiter der behandelnden Klinik abgeholt werde. In der Folge legte die 83-Jährige die Wertgegenstände in einer Tüte vor die Haustür, wo sie von einem jungen Mann abgeholt wurden.
Täter hinkte auf rechter Seite
Der Mann wird jetzt von der Polizei gesucht. Er soll etwa 25 Jahre alt und 1,70 Meter groß sein. Sein Hauttyp wird als hell beschrieben, seine Figur als schlank. Er hatte kurze braune Haare, war mit einer kurzen, beigefarbenen Hose und einem Poloshirt bekleidet. „Auffällig war, dass der Mann rechts hinkte“, so Rosenthal.