Diese Wanderung über den Bodanrück eignet sich in idealer Weise als Halbtagestour, da die neun Kilometer lange Runde wohl kaum mehr als zweieinhalb Stunden reine Gehzeit beanspruchen wird. Nur wer als Ausgangspunkt nicht die Bushaltestelle, sondern den Waldparkplatz Brandberg in Dettingen wählt, muss zusätzliche zwei Kilometer und somit etwa eine halbe Stunde Gehzeit mehr einkalkulieren.

Busbenutzer starten dagegen am besten in Dettingen an der Haltestelle Kinderspielplatz gegenüber der Tankstelle. Wir überqueren die Straße und folgen für etwa 800 Meter der Straße nach Hegne, bis wir den Waldrand erreichen. Dort biegen wir rechts ab, bis wir nach circa fünf Minuten auf offener Flur auf ein weiteres Asphaltsträßchen stoßen, auf das wir links einbiegen.

Es führt uns direkt in den nächsten Wald. Der Hügel zur Linken nennt sich Ameisenberg. Dort gibt es tatsächlich einige Ameisenhügel. Um auch die dortigen Grabhügel aus der Keltenzeit aufzuspüren, bedarf es dagegen schon eines gewissen archäologischen Gespürs.

Der geschotterte Waldweg ist gut zu begehen und erfordert keine sportlichen Höchstleistungen.
Der geschotterte Waldweg ist gut zu begehen und erfordert keine sportlichen Höchstleistungen. | Bild: Bernd Kern

Das Ufer bleibt in Sichtweite

Das Sträßchen geht nun in einen geschotterten Forstweg über, und anstatt den Markierungen mit der gelben Raute geradeaus zu folgen, nehmen wir die erste Abzweigung nach links, um auf diese Weise im Uhrzeigersinn den Weiher im Mittlermoos zu umrunden. Dessen Ufer sind mit Schilf bewachsen, und immer wieder lässt sich ein Blick auf den kleinen See erhaschen.

Ein namenloser Weiher
Ein namenloser Weiher | Bild: Bernd Kern

Nach der Umrundung stoßen wir später wieder auf den mit gelben Rauten markierten Weg nach Hegne. Nach einer Lichtung nehmen wir hinter dem Wegweiser „Reitern“ nicht den Weg zur Klinik in Allensbach, sondern den halb links nach Hegne. Kurz bevor wir den Wald verlassen und die Verbindungsstraße zwischen Dettingen und Hegne erreichen, passieren wir einen Waldparkplatz, der Autofahrern als idealer Ausgangspunkt für diese Runde dienen könnte.

Ein besonderer Blick als Höhepunkt

Bei der Schnitzelfarm, wo sich eine Einkehrmöglichkeit bietet, biegen wir nach rechts in den Ort ab. Gleich hinter dem ersten Haus links erreichen wir über einen Fußpfad und eine Sportplatzwiese den Adelheider Weg, dem wir wenige Meter folgen, bis wir kurz vor dem Reitstall rechts über den Weg Am Hochfürst zum gleichnamigen Aussichtspunkt aufsteigen. Dieser bildet den unbestreitbaren Höhepunkt unserer Runde.

Bild 3: Wandern am Bodensee: Diese Tour bietet überwältigende Ausblicke
Bild: Schönlein, Ute/SK-Grafik

Oben auf dem Wasserbehälter genießen wir den überwältigenden Blick auf das Kloster Hegne unter uns, auf die Reichenau dahinter, den Thurgauer Seerücken über dem Untersee, den Schienerberg und die Hegau-Vulkane, welche den Blick zur Rechten begrenzen. Bei Föhn tauchen auch links am Horizont einige Alpengipfel auf. Mittels der Panoramatafel lassen sich all diese Orte zweifelsfrei identifizieren.

Ein Weg mit Geschichte

Wir folgen dem Weg leicht rechts weiter, wo beim Feldkreuz Hochfirst ein weiterer Aussichtspunkt mit Bänken zum Verweilen einlädt. Von nun an geht es bergab, bis wir am Ende des Waldes die Nonnenwiesen erreichen. Wir folgen dem Waldrand, bis nach knapp 300 Metern ein Wegweiser nach links uns den Weg nach Adelheiden weist. Die jungfräuliche Adelheid soll dort im 14. Jahrhundert grausam getötet worden sein.

Die Nonnenwiese in der Nähe des Klosters Hegne kann komplett umrundet werden. Bilder: Bernd Kern
Die Nonnenwiese in der Nähe des Klosters Hegne kann komplett umrundet werden. Bilder: Bernd Kern | Bild: Bernd Kern

Um ihrem Vergewaltiger zu entgehen, suchte sie Schutz in einer hohlen Eiche, wo der Mörder sie fand. Da sie ihre Keuschheit bis in den Tod verteidigte, wurde sie fortan als Heilige verehrt. Die Eiche wurde zum Wallfahrtsort, später entstand hier ein Frauenkloster. Heute erinnern weder Eiche noch Kloster an diese entsetzliche Tat. Lediglich ein kleiner Bauernhof steht am Rand der Lichtung. Nachdem wir Adelheiden hinter uns gelassen haben, folgen wir den Wegweisern zurück nach Dettingen.

Wer sich von dieser Runde unterfordert fühlt, könnte an einer Abzweigung auch noch einen Abstecher zum Wollmatinger Ried unternehmen. Außerdem bietet sich diese Abzweigung für all diejenigen an, die am Parkplatz Brandberg gestartet sind. Am Ende unseres Weges stoßen wir am Waldrand auf die Schrebergartensiedlung am Ortsrand von Dettingen. Wir schwenken hier nach rechts und marschieren dann das letzte Stück auf dem Gehweg längs der L220 zurück zum Ausgangspunkt.

Weitere Wanderziele:

Dieser Artikel erschien erstmals im Herbst 2024. Um weiteren Interessierten diese Wanderung zu zeigen, haben wir uns dazu entschlossen, den Artikel erneut zu veröffentlichen.