Moos Einen ganz besonderen Grund zu feiern, gab es bei der jüngsten Fahrt einer Abordnung von Mooser Bürgerinnen und Bürgern in die französischen Partnergemeinde Le Bourget du Lac, denn wie Bürgermeister Patrick Krauss in einer Pressemitteilung erklärt besteht die Partnerschaft inzwischen seit 30 Jahren.
Die Reise „zur Feier des 30. Hochzeitstages“, wie Krauss schreibt, sei eine einzige glückliche Begegnung gewesen, die zudem noch vom Wetterglück gekrönt wurde. Kein Regentropfen wollte das dreitägige Fest stören, heißt es in der Mitteilung.
Den Auftakt machte demnach am Nachmittag nach der Ankunft eine gemeinsame Sitzung der beiden Ratsgremien, in der die Bürgermeister Nicolas Mercat und Patrick Krauss, unterstützt von ihren Gemeinderäten, Themen wie die Unterschiede in den verschiedenen politischen Systemen und die Aufgabenverteilung innerhalb des Ratsgremiums ebenso erörterten wie Fragen nach der wirtschaftlichen Situation und den finanziellen Spielräumen der Gemeinden, die Sorge um und für Junge und Alte in der Gemeinde und schließlich die für die beiden Seeangrenzer ähnlich wichtigen Themenbereiche von Tourismus, Hafen und Strandbäder.
Seit kurzer Zeit gebe es in beiden Gemeinden eine kostenpflichtige Parkregelung in den besonders frequentierten Zonen während der Saison. Auch darüber habe man sich ausgetauscht. Fasziniert seien die französischen Freunde von der Möglichkeit der Steuerung der Baulandentwicklung in Moos unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse junger Familien, heißt es in der Mitteilung. In Frankreich gebe es diese Steuerungsmöglichkeit nicht, sodass nahezu der komplette materielle Gewinn solcher Umwidmungen des Bodens bei den privaten Grundbesitzern bleibt, was zur Folge habe, dass junge Familien in großer Zahl die Gemeinde verlassen, weil sie sich die Bodenpreise auf dem freien Markt schlicht nicht leisten können.
Vor mehr als 30 Jahren hätten die Väter der Gemeindepartnerschaft, François Richard und Alois Keller, sehr genau darauf geachtet, ein passendes Pendant auf Gemeindeebene im jeweils anderen Land zu finden. Dies habe bis heute die Folge, dass die Begegnungen anregend und lebendig bleiben, da es vergleichbare Herausforderungen auf vielen verschiedenen Ebenen gibt, so die Mitteilung. Immer wieder biete sich dadurhc aber auch die Gelegenheit, vom jeweils anderen zu lernen.
Nach der politischen Arbeit kam das Vergnügen an diesem Wochenende nicht zu kurz, so die Mitteilung. Für Samstag war der Besuch der Hauptstadt von Savoyen, Chambery vorgesehen, wo nach spannenden Stadtführungen zur Mittagsstunde ein kleines Konzert auf dem Carillon der Burg von Chambery erklang. Ob beim Mittagessen im kleinen Restaurant, beim Besuch des Savoyer Museums oder dem Flanieren durch die Innenstadt – das französische Savoir-vivre teilte sich allen deutschen Gästen mit und wurde beglückt miterlebt.
Traditionell stand am Abend dann der Partnerschaftsabend mit feierlichem Essen, und Reden der Bürgermeister und der beiden Vorsitzenden der Partnerschaftskomitees auf dem Programm. Zwischen den Gängen wurde getanzt und die Freundschaft auch rhythmisch vertieft.
„Das Beglückendste an diesen Begegnungen ist sicherlich die Bereitschaft aller Beteiligten, das eigene Leben wirklich zu teilen, in dem die Familien nicht nur ihre Herzen und Küchen öffnen, sondern die Gäste sogar zum Übernachten in ihren Häusern einladen. So kommen alle in die sensationelle Erfahrung, die sonst nur Jugendlichen vorbehalten bleibt: das Alltagsleben der anderen intensiv miterleben zu dürfen“, schreibt Patrick Krauss.
Am Sonntagmorgen gab es dann noch verschiedene Besichtigungsmöglichkeiten: bei der Vogelbeobachtung am See, bei der Erkundung der mittelalterlichen Prieuré im Ortskern oder beim politisch motivierten Besuch einiger Infrastruktureinrichtungen der Gemeinde – alle, die sich auf den Weg gemacht hatten, haben viel gesehen und erlebt. Im nächsten Mai freue sich die Gemeinde Moos auf den Gegenbesuch der französischen Freunde zur erneuten Feier des 30. Hochzeitstages, heißt es in der Mitteilung. (pm/ dha)