Wohnraum ist vielerorts Mangelware, zumindest im Mooser Ortsteil Iznang wird sich die Lage bald aber ein wenig verbessern: Beim Bau der Wohnanlage auf dem ehemaligen Adler-Areal ist jetzt die erste Etappe genommen. Mit dem Richtfest feierte die Liebenau-Stiftung, die die Wohnanlage errichtet und betreiben wird, kürzlich einen wichtigen Meilenstein bei dem Projekt.
Auch wenn es vielen Bürgern des Ortes am liebsten gewesen wäre, wenn sich an dem Standort nichts verändert, bringt die Wohnanlage einen anderen Aspekt in der Gemeinde voran. Denn in dem Objekt werden sich 18 barrierefreie und seniorengerechte Wohnungen befinden. Die Fertigstellung ist laut Projektleiter Rainer Wöhrle im Frühjahr 2026 geplant. Das Konzept sieht dann für die 50 bis 110 Quadratmeter großen Wohnungen ein lebenslanges Wohnrecht vor. Wohnberechtigt werden Personen ab dem 60. Lebensjahr sein. Sie sollen sich nicht nur über die ortsmittenahe Lage freuen, sondern auch über den direkten Seezugang.
Treffpunkt im Ort wird Wohnraum
Auf dem Gelände hat sich seit mehreren hundert Jahren eine Gastwirtschaft befunden, die lange als „Schulmeisters Gärtlein“ betitelt wurde. Ende des 19. Jahrhunderts übernahm die Familie Hügle das Areal und führte dort stolze 130 Jahre bis ins Jahr 2018 die Gastwirtschaft unter dem Namen „Adler“. „Für Generationen war der Adler damit ein gesellschaftlicher Mittelpunkt“, wie Wöhrle beim Richtfest an der Anlage feststellte. Dort fanden unter anderem lange Jahre die Bunten Abende der Bützigräbler statt und es existierte sogar eine Kegelbahn.
Auch wenn dieser Treffpunkt nun fehlt, deutet die Nachfrage nach den Wohnungen schon jetzt an, wie groß der Bedarf daran ist: „Wir haben bereits zwei Drittel der Wohnungen verkauft, bevor wir überhaupt in die Vermarktung gegangen sind“, sagte Wöhrle.
Vorteile für die Bewohner
Mit dem Recht auf lebenslanges Wohnen ermöglicht die Stiftung Liebenau, die in Iznang das dritte Objekt dieser Art in Seenähe realisiert, eine entspannte Wohnsituation für die Käufer. Es bestehen weder Eigentumspflichten noch müsse man Mieterhöhungen befürchten.
Im Haus selbst wird es einen Gemeinschaftsbereich geben, an dem Zusammenkünfte oder auch Feste gefeiert werden können. Dort soll eine Hausmanagerin vor Ort sein, die bei Bedarf Hilfestellungen im Alltag geben kann oder Hilfen und Betreuung vermitteln kann. Eine Pflegemöglichkeit mit Personal vor Ort wird jedoch ausdrücklich ausgeschlossen, wie der Projektleiter klarstellte.
Bürgermeister Patrick Krauss ist beim Richtfest überzeugt, dass das Wohnobjekt auf dem Adler-Areal „eine Bereicherung für den Ort“ sein wird. „Seniorengerechtes Wohnen ist wichtiger denn je“, stellte er fest. Als solches sieht er die Wohnanlage zudem als „wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde“, wie er ausführte.