Die Schäden am Dach des Bürgerhauses in Moos, die durch einen Wassereintritt verursacht worden sind, zwingen die Gemeinde jetzt zu einer Großinvestition. Wie in der jüngsten Gemeinderatsitzung deutlich wurde, ist eine Teilsanierung aus Sicht des beauftragten Architekturbüros nur wenig sinnvoll.
Die Kosten für eine partielle Sanierung würden relativ hoch ausfallen. Gleichzeitig bergen sie die Gefahr, dass es in der Folge zu weiteren Schäden ohne Regressansprüche gegenüber den ausführenden Firmen kommt, erläuterte Architekt Jochen Poth vom gleichnamigen Architekturbüro in Radolfzell in der Sitzung.
Warum ist das Dach undicht?
Poth konnte durch seine Ausführungen verdeutlichen, dass eine Teilsanierung, deren Kosten er auf rund 670.000 Euro taxierte, nicht sehr sinnvoll erscheint. Die Untersuchungen am Dach hätten ergeben, dass durch Undichtigkeiten an den Oberlichtern Wasser unter die Dachhaut gelangt ist. Gleichzeitig habe sich offenbar ein Marder unterhalb der bestehenden Photovoltaikanlage unter den Dachpfannen eingenistet und dort ebenfalls für massive Undichtigkeiten gesorgt.
Eine Deinstallation der Anlage und eine Sanierung des Bereiches würde indes unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen. Das liegt unter anderem an dem verwendeten Material auf dem Dach des Bürgerhauses. „Das ist so ziemlich das teuerste, was man finden kann“, erklärte Bürgermeister Patrick Krauss.
Weitere Verbesserungen am Gebäude geplant
Deutlich sinnvoller erschien den Gemeinderatsmitgliedern daher ein komplett neuer Dachaufbau, der vom Architekturbüro mit rund 941.000 Euro an Kosten taxiert wurde. Dadurch würde man zudem noch andere technische Aufrüstungen vornehmen.
Dazu gehören eine neue und effektivere Photovoltaikanlage, die Erneuerung von Kabeln und Zuleitungen sowie eine deutlich bessere Dämmung des Daches, das aus dem Jahr 1990 stammt. Mit diesen Verbesserungen wäre zudem eine autarke Energieversorgung des Bürgerhauses in einem Katastrophenfall möglich, so Krauss.
Laut Auskunft der Kämmerei ist die Gemeinde Moos finanziell in der Lage, die Kosten zu tragen. Sie werden als investive Kosten im Haushalt über zwei Jahre verteilt.