Im Frühling dieses Jahres regnete es in Baden-Württemberg so viel, dass das Wasser an vielen Stellen am Bodensee über die Ufer trat. Der Pegel stieg so hoch wie schon lange nicht mehr, Erinnerungen an das Jahrhunderthochwasser vor 25 Jahren wurden wach. Entlang des Untersees wurden viele Uferpromenaden überschwemmt, Behörden gaben Hochwasserwarnungen heraus und sperrten betroffene Bereiche ab. Nun, drei Monate, ist der Anblick ein ganz anderer. Wie sich der Wasserstand von Juni, zur Zeit des Hochwassers, bis September verändert hat, zeigt ein Vorher-Nachher-Vergleich.

El Nino zeigt den Pegel deutlich

Mitte Juni erreichte der Pegel in Radolfzell mit 4,84 Meter seinen Höchststand. Damals stand das Wasser so hoch, dass die Skulptur El Nino komplett untergetaucht und nicht mehr zu sehen war. Anfang September, als unsere Vergleichsbilder entstanden, betrug der Wasserstand weniger als drei Meter. Zu diesem Zeitpunkt steht die Skulptur kaum noch im Wasser und Passanten nutzen die zuvor vom See verschlungenen großen Steine am Rande des Ufers, um eine Pause einzulegen und den schönen Ausblick zu genießen.

Bild 1: Nach Bodensee-Hochwasser: So sehen die Ufer bei Radolfzell und Höri aus!
Bild: Gerald Jarausch
Die Skulptur El Nino im Radolfzeller Ufer ist wieder aus dem See aufgetaucht: Im September steht El Nino kaum noch im Wasser.
Die Skulptur El Nino im Radolfzeller Ufer ist wieder aus dem See aufgetaucht: Im September steht El Nino kaum noch im Wasser. | Bild: Pascal Guegan

Nasse und trockene Füße an der Uferpromenade

Auch ein paar Meter weiter zeigt sich der Unterschied deutlich: Im Juni mussten Passanten an der Radolfzeller Uferpromenade noch aufpassen, dass sie beim Spaziergang entlang des Sees keine nassen Füße bekamen. Das Wasser hatte Teile des Weges überschwemmt. Nun, etwa drei Monate später, ist der Wasserstand so weit gesunken, dass sich Spaziergänger darüber keine Gedanken mehr machen müssen.

Im Juni standen Teile der Radolfzeller Uferpromenade unter Wasser.
Im Juni standen Teile der Radolfzeller Uferpromenade unter Wasser. | Bild: Gerald Jarausch
Spaziergänger können auf dem Weg entlang des Ufers laufen, ohne sich Sorgen um nasse Füße machen zu müssen.
Spaziergänger können auf dem Weg entlang des Ufers laufen, ohne sich Sorgen um nasse Füße machen zu müssen. | Bild: Pascal Guegan

Vereinsheim ragt wieder deutlich über dem Wasser

Das Vereinsheim des Wassersportclubs Wäschbruck am Radolfzeller Hafen ragte im Juni nur noch wenige Zentimeter über dem Wasserspiegel. Nachdem der Pegel seither um etwa 1,80 Meter gesunken ist, reicht das Wasser gerade mal bis zum Fundament, auf dem die Pfeiler des Gebäudes stehen.

Das Hochwasser reichte fast bis zum Haus des Wäschbruck-Wassersportvereins.
Das Hochwasser reichte fast bis zum Haus des Wäschbruck-Wassersportvereins. | Bild: Gerald Jarausch
Bis September ist das Wasser so weit zurückgegangen, dass selbst das Fundament, auf dem die Pfeiler des Vereinsheims stehen, sichtbar sind.
Bis September ist das Wasser so weit zurückgegangen, dass selbst das Fundament, auf dem die Pfeiler des Vereinsheims stehen, sichtbar sind. | Bild: Pascal Guegan

Biergarten ist wieder zugänglich

Noch vor drei Monaten stand der Biergarten des Restaurants Mole beim Radolfzeller Hafen komplett unter Wasser, der Bereich musste abgesperrt werden. Im September ist davon nichts mehr zu sehen. Gäste können gutes Wetter nutzen, um im Biergarten zu essen und trinken.

Der Biergarten des Restaurants Mole am Radolfzeller Hafen war im Juni vollständig überschwemmt.
Der Biergarten des Restaurants Mole am Radolfzeller Hafen war im Juni vollständig überschwemmt. | Bild: Gerald Jarausch
Kein Hochwasser und keine Absperrung mehr: Gäste können im September wieder im Biergarten der Mole speisen.
Kein Hochwasser und keine Absperrung mehr: Gäste können im September wieder im Biergarten der Mole speisen. | Bild: Pascal Guegan

Im Juni stand Mole unter Wasser

Während der Hochwasserzeit im Juni war die Mole am Radolfzeller Ufer hinter dem Restaurant teilweise vom Wasser überschwemmt. Laufen ging hier trockenen Fußes nicht mehr und wer mit dem Rad fahren wollte, musste seine Beine nach oben strecken. Inzwischen ist das nicht mehr nötig.

Füße hoch: An der Radolfzeller Mole trat im Juni das Wasser über das Ufer.
Füße hoch: An der Radolfzeller Mole trat im Juni das Wasser über das Ufer. | Bild: Gerald Jarausch
Zahlreiche Menschen genießen Anfang September auf den Bänken der Landzunge das gute Wetter.
Zahlreiche Menschen genießen Anfang September auf den Bänken der Landzunge das gute Wetter. | Bild: Pascal Guegan

Ufer Markelfingen: Pfähle waren kaum zu sehen

Der Steg in der Nähe des Markelfinger Campingplatzes versinkt im Juni zum Teil fast im See. Die Pfähle sind kaum noch zu sehen. Nur noch das Geländer, die Fahnenstange und die Spitze des Stegs ragen aus dem Wasser hervor. Rund drei Monate später steht der Steg fast komplett im Trockenen.

Im Juni stand der Steg am Markelfinger Campingplatz teilweise unter Wasser.
Im Juni stand der Steg am Markelfinger Campingplatz teilweise unter Wasser. | Bild: Gerald Jarausch
Der Steg beim Markelfinger Campingplatz steht im September kaum noch im Wasser.
Der Steg beim Markelfinger Campingplatz steht im September kaum noch im Wasser. | Bild: Pascal Guegan

Mooser Hafen steht deutlich niedriger

Noch im Juni war der Hafen in Moos randvoll, fast nur noch die Spitzen der Dalben ragten aus dem Wasser. Einige Monate zeigt sich ein ganz anderes Bild: Das Wasser hat sich so weit zurückgezogen, dass manche Boote im Hafen beinahe auf dem Grund liegen.

Das Hafenbecken in Moss war im Juni randvoll.
Das Hafenbecken in Moss war im Juni randvoll. | Bild: Gerald Jarausch
Das Wasser im Hafen von Moos ist inzwischen deutlich zurückgegangen.
Das Wasser im Hafen von Moos ist inzwischen deutlich zurückgegangen. | Bild: Pascal Guegan

Zur Erinnerung: 2022 stand das Wasser hier sogar so niedrig, dass die Saison vorzeitig beendet werden musste. Doch inzwischen wurden Maßnahmen ergriffen, der Hafen in Moos wurde im Herbst 2023 ausgebaggert.