Seit wenigen Wochen gibt es ihn endlich: Spargel erfreut sich bei Kunden im Supermarkt und auf dem Markt jedes Frühjahr großer Beliebtheit. Das königliche Gemüse, wie es auch gerne genannt wird, gibt es in einer grünen und weißen Variante. Letztere wird mittlerweile mit viel Aufwand im zeitigen Frühjahr abgedeckt, um ihn möglichst früh vermarkten zu können. Denn in den ersten Tagen ist der Preis, den die Erzeuger mit ihrem Produkt erzielen können, aufgrund der Warenknappheit und der gleichzeitig hohen Nachfrage besonders hoch.

Davon ist rund fünf Wochen nach dem ersten Spargelstechen auf der Höri nicht mehr viel übrig geblieben, wie Mario Glaser vom gleichnamigen Gemüsebaubetrieb aus Iznang gegenüber dem SÜDKURIER verrät: „Die Preise vor Ostern waren ganz gut. Nach den Feiertagen fallen die Preise wieder“, sagt er. Das liegt vor allem am stark gestiegenen Angebot der Anbieter: „Jeder, der Spargel hat, erntet jetzt“, erklärt der Obst- und Gemüsebaulandwirt.

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Aktuell finden sich auf dem Radolfzeller Wochenmarkt für ein halbes Kilogramm Spargel je nach Güteklasse und Qualität Preise zwischen 6,50 Euro und 9 Euro.

Verkauft den heimischen Spargel auch in diesem Jahr zu den üblichen Preisen: Richard Hogg vom Obstbau König-Hogg in Bankholzen auf dem ...
Verkauft den heimischen Spargel auch in diesem Jahr zu den üblichen Preisen: Richard Hogg vom Obstbau König-Hogg in Bankholzen auf dem Radolfzeller Wochenmarkt. | Bild: Jarausch, Gerald

Schwierige Bedingungen für die Ernte

Dabei wollte der Erntestart Ende März in diesem Jahr nicht so recht in Fahrt kommen, wie Mario Glaser berichtet: „Durch die kühlen Nächte lief es etwas zäh.“ Auch die eher trockene Witterung hat nicht gerade für eine üppige Ernte gesorgt. „Wir haben etwas weniger Früchte“, erklärt dazu auch Richard Hogg vom Obstbau König-Hogg in Bankholzen. Er vermarktet die eigenen Produkte auf dem Radolfzeller Wochenmarkt und kann zumindest für sich reklamieren, dass er die Preise „gegenüber dem Vorjahr nicht angehoben“ hat, wie er betont.

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Dabei sind die Wirtschaftsbedingungen nicht gerade ideal. Vor allem die steigenden Arbeitskosten und die generelle Knappheit an Erntehelfern machen den Landwirten auf der Höri und anderswo laut eigener Auskunft zu schaffen. Mario Glaser schätzt den Kostenanstieg allein in diesem Bereich auf rund zehn Prozent pro Jahr. Mit einer künftigen Anhebung des Mindestlohns würden sich diese Bedingungen auch nicht gerade vereinfachen.

Vor allem, weil die Produzenten die Verkaufspreise nicht beliebig erhöhen können: Die Kunden reagieren auf jede Anpassung sehr sensibel, berichten sie.