Damit die Zukunft der Abwasseraufbereitung in der Gemeinde Mühlingen gesichert ist, muss die Gemeinde in den kommenden Jahren kräftig investieren. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats deutlich. Denn 2030 läuft die Betriebserlaubnis der örtlichen Kläranlage aus, wie Bürgermeister Thorsten Scigliano erklärte. Daher wurden gleich zwei Maßnahmen, die die Lebensdauer der Anlage erhöhen sollen, beschlossen.
So steht eine notwendige Reparatur am Spiralsieb bevor, mit dem das Abwasser in der Kläranlage fein gesiebt wird. Es wird in einem Kanal installiert, um die Feststoffe aus dem Abwasser zu entfernen. Nach über 32 Jahren habe das bisherige Spiralsieb seinen Dienst mehr als erfüllt, und müsse nun dringend durch ein Neues ersetzt werden, erklärte der Bürgermeister.
In den vergangenen Jahren wurde wenig investiert
In diesem Zusammenhang verwies Scigliano auch explizit darauf, dass in den vergangenen Jahren insgesamt wenig in die Abwassertechnik investiert worden sei. In Anbetracht der im Jahr 2030 auslaufenden Betriebserlaubnis müsse man die Kläranlage mit den Investitionen bereits jetzt so aufstellen, dass sie künftig weiter betrieben werden kann.
Im Jahr 2027 werde man diverse Gutachten, die zur Verlängerung der Betriebserlaubnis erforderlich seien, sowie ein Strukturgutachten erledigen müssen. Einen Anschluss an den Zweckverband Stockacher-Aach sieht der Bürgermeister allerdings nicht als favorisierte Lösung für seine Gemeinde, auch wenn die Erweiterung des Zweckverbandes aktuell geplant werde. „Wenn man es in den vergangenen 25 Jahren nicht geschafft hat, einen Radweg auf dieser Strecke zu planen und zu bauen, dann sehe ich auch für das Abwasser keinen einfacheren Weg“ so Scigliano.
Nur ein Anbieter für Sondermaschinen-Teil
Er zeigt sich nach wie vor davon überzeugt, dass die Mühlinger Kläranlage mit weiteren Aus- und Umbaumaßnahmen noch hervorragende Arbeit leiste. Die Vergabe des Spiralsiebs wurde aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen absoluten Sondermaschinenbau handle, an den einzigen Anbieter, die Firma Passavant-Geiger, zum Angebotsendpreis von rund 53.500 Euro vergeben.
Eine weitere Vergabe für die Kläranlage erfolgte mit der Zustimmung des Rates, dabei geht es um die Ersatzbeschaffung eines Tanks zur Lagerung von Aluminiumchlorid, welches in der Abwassertechnik zur Wasseraufbereitung eingesetzt wird. Der bestehende Erdtank wurde im Rahmen einer routinemäßigen TÜV-Kontrolle beanstandet.
Kein Erdtank mehr für Chemikalien
Für einen Erdtank seien sehr hohe Auflagen einzuhalten, erklärte Scigliano. Vor diesem Hintergrund schlug die Verwaltung dem Gemeinderat vor, lieber in einen oberirdischen Tank zu investieren. Favorit wäre ein Tank in einer doppelwandigen Ausführung. Hier könnten auch je nach Bedarf andere Stoffe als Aluminiumchlorid getankt und gelagert werden. Der Aufpreis liege bei rund 1500 Euro. Der Rat stimmte der Beschaffung zu und vergab zum Preis von rund 52.000 Euro den Auftrag an die Firma Schwaben-Kunststoff.