Wie schon in benachbarten Gemeinden hat sich nun auch der Mühlinger Gemeinderat mit der gemeinsamen kreisweiten Ausschreibung eines Car-Sharing-Angebots mit einem kreisweiten Anbieter beschäftigt. Dafür muss die Gemeinde zunächst lediglich die gewünschte Stellplatzzahl anmelden und der Rat Zustimmung erteilen.
Für den Anfang sei für die Größe der Gemeinde laut den Ausführungen von Bürgermeisters Thorsten Scigliano ein Stellplatz ausreichend. Idealerweise würde der Stellplatz beim Rathaus liegen, denn auch die Verwaltung könnte dann je nach Anbieter selbst das Fahrzeug nutzen. „Wichtig wäre, dass der Anbieter auch One-Way anbieten würde“, so Scigliano, um Fahrten zum Flughafen oder ins benachbarte Ausland unternehmen zu können.
Räte haken wegen Finanzierung nach
Gemeinderat Karl Mohr (FW) hatte jedoch Bedenken wegen der Finanzierung des Angebots und der Beteilung der Gemeinde daran. „Wer zahlt denn hier was“, fragte er. Bürgermeister Scigliano nahm ihm und dem Rat diese Sorge um die Finanzierung. „Wir als Gemeinde würden uns zunächst nur an der Ausschreibung des Landkreises beteiligen. Wir schließen keinen Vertrag ab“, so Scigliano.
Er finde das Angebot generell gut. Wer wisse schon, was in fünf Jahren ist. „Wir haben auch schon mit der Beteiligung an der Studie zur Reaktivierung der Biberbahn und dem nun entstandenen neuen Haltepunkt gesehen, wie lange so etwas geht und wie wertvoll es sein kann“, fügte der Bürgermeister hinzu. Wohin es mit der Mobilität in einigen Jahren geht, sei ungewiss. Deshalb sehe er Car Sharing als wichtiges Element in der Personenbeförderung.
Wie geht es nun weiter?
Zum Stand des Vorhabens erklärte Scigliano, im Juni 2024 habe der Landkreis bereits eine Markterkundung durchgeführt, welche im November in einer Projektpräsentation mit den vier im Landkreis tätigen Anbietern den Kommunen vorgestellt wurde. Nun folge die Ausschreibung und die Festlegung auf einen gemeinsamen Anbieter. Der Gemeinderat ging den Gedankengang mit und stimmte schließlich geschlossen für eine Beteiligung am Verfahren.
Bürgermeister Thorsten Scigliano verwies im Rahmen der Mobilitätsdebatte zudem auch noch einmal auf die Pendla-App, einer kommunalen Fahrgemeinschaftsplattform für Städte und Gemeinden. Sie habe Synergieeffekte für Schüler und Pendler auf ihrem Weg zu außerhalb der Gemeindegrenzen liegenden Arbeitsplätzen oder für weiter entlegene Reiseziele geschaffen.