Endlich steht auch der Haushaltsplan 2025 für die Gemeinde Öhningen. Und im Vergleich zu den meisten Kommunen kann die Höri-Gemeinde ein positives Ergebnis für den Haushalt 2025 ausweisen, sagte Bürgermeister Andreas Schmid in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Die Gemeinde dürfe aber den Druck nicht verlieren ihre Ausgaben im Blick zu halten, mahnte Schmid an: Ein positives Ergebnis solle nicht dazu verleiten, Ausgaben außerhalb ihrer Planung zu tätigen.

Dass die Finanzen so gut aussehen, hänge damit zusammen, dass der Rat und die Verwaltung in den vergangenen Jahren sehr kostenbewusst an die Sachen herangegangen seien.

„So eine Investition hatten wir noch nie“

Innerhalb der nächsten vier Jahre plant die Gemeinde Investitionen in einer Höhe von 30 Millionen Euro. „So eine Investition hatten wir noch nie“, sagte Bürgermeister Schmid. Umgerechnet verbaue die Gemeinde Öhningen in den nächsten vier Jahren täglich 20.000 Euro.

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Darin enthalten sei auch der Ausbau des Breitbandnetzes mit Kosten in Höhe von 16 Millionen Euro. Der Start des Ausbaus könnte im April nächsten Jahres beginnen. Er wird vom Bund und vom Land zu 90 Prozent bezuschusst. Bis ins Jahr 2028 gebe es aber keinen Spielraum mehr für große Sonderwünsche, sagte Schmid.

So hoch sind die Rücklagen

Der Ergebnishaushalt 2024 ergab viele Verschiebungen auf der Ertrags- wie auf der Aufwandsseite und wird mit einem negativen Ergebnis in einer Höhe von 435.000 Euro abschließen. Wird dieses Ergebnis mit den seit 2019 gebildeten Rücklagen verrechnet, so startet die Gemeinde Öhningen das Jahr 2025 mit Rücklagen in einer Höhe von 149.000 Euro.

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Berücksichtigt man den Überschuss an Zahlungsmitteln und die geringeren Auszahlungen an Investitionen aus dem Vorjahr so startet die Gemeinde ins Jahr 2025 sogar mit liquiden Mitteln in einer Höhe von 2,6 Millionen Euro. Darin enthalten ist aber auch ein Kredit in Höhe von einer Millionen Euro vom Jahresbeginn.

Welche Investitionen stehen an?

Der Ergebnishaushalt für 2025 werden Erträge in Höhe von 13,1 Millionen Euro und Aufwendungen in einer Höhe von 12,9 Millionen Euro geplant. Auf Platz eins in den Aufwendung-Charts stehen Transfer-Leistungen, sogenannte Umlagen, der Gemeinde Öhningen an den Gemeinde-Verwaltungsverband Höri, an den Abwasserverband Stein am Rhein sowie Aufwandsrückstellungen für die Kreis- und Finanzausgleichsumlage mit einem Gesamtvolumen von insgesamt 4,8 Millionen Euro. Der zweithöchste Posten sind Ausgaben für das Personal in Höhe von nahezu drei Millionen Euro.

Wie im Vorjahr 2024 hinterlassen auch die Folgelasten von bereits getätigten Investitionen und ein Nachholbedarf bei den Infrastrukturmaßnahmen einen höheren Unterhaltungsaufwand bei den Straßen, Gebäuden und Kanälen in den Kassenbüchern der Gemeinde.

Auch gibt es neue Aufgaben mit einem damit verbundenem Sachaufwand – zum Beispiel die Nahwärmeversorgung und die Weiterentwicklung des Stifts mit seinem Sanierungsgebiet. Sie führen in den Folgejahren zu höheren Abschreibungen, die im jeweiligen Haushaltsjahr der Fertigstellung berücksichtigt sind. Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen liegen im Jahr 2025 demnach auf Platz drei und betragen 2,73 Millionen Euro. Für Abschreibungen müssen 1,5 Millionen Euro aufgebracht werden.

2025 steht schon viel an

Im aktuellen Haushaltsjahr 2025 sind Investitionen in Höhe von rund 5,1 Millionen Euro vorgesehen. Die Weiterentwicklung des Stifts und des Dorfs Öhningen sowie die Erweiterung der Fernüberwachung bei der Wasserversorgung sind bereits begonnene Maßnahmen, die fortgesetzt werden.

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Die Erweiterung des Schiener Feuerwehrhauses wurde bereits fertig gestellt, ebenso der neue Steg im Hafen von Öhningen. Des Weiteren möchte Öhningen in den Endausbau und in die Sanierung der Wasserversorgung des Hofergärtle, sowie in Maßnahmen in der Bernhardgasse und dem Seeweg in Wangen investieren.

Die Planung für den Breitbandausbaus werden weiter vorangetrieben. Die Planungen für das Haus der Vereine und für den Ausbau der kommunalen Nahwärme wurden abgeschlossen. Beide Bauvorhaben wurden zwischenzeitlich begonnen. Weitere Investitionen gehen in die Feuerwehr mit der Beschaffung eines Mannschaftstransportwagens und in die Schule mit dem Bau einer neuen Toiletten-Anlage. Zudem sind die Kosten für die Schulhofplanung veranschlagt worden. Auch in den Hochbehälter Linsenbühl und in die Krippe Öhningen soll investiert werden.