Sie gehören sie den großen Veranstaltungen der Höri und sind ein Höhepunkt in Öhningen: Die Höri-Musiktage starten in diesem Jahr bereits in ihre neunte Saison. 2017 wurden sie ins Leben gerufen, nun locken sie von Donnerstag, 7. August, bis Sonntag, 17. August, erneut Musikliebhaber ins Augustiner Chorherrenstift in Öhningen. In fünf Programmbereichen, Klassik, Barock, Experimentelles, Balkan-Jazz und Latin sowie einem Familienprogramm, wird ein facettenreiches Musikerlebnis geboten.
Organisatorin Hilde von Massow beschreibt die Programmvielfalt als Herzstück: „Es ist unser Anliegen, viele aufmerksam zu machen auf das Augustiner Chorherrenstift, aber auch um die Vielfalt der Musik deutlich zu machen.“ Von Massow betont zudem die Bedeutung des Ortes: „Die Höri-Musiktage und der Ort gehören eigentlich untrennbar zusammen.“ Etwa 2000 Gäste besuchen das Festival jährlich – eine Kapazitätsgrenze für das denkmalgeschützte Stift. Das Festivalorchester – rund 45 Musiker – bleibt ein besonderes Element: „Es ist ein Alleinstellungsmerkmal, dass wir in dem kleinen Dorf ein eigenes Orchester zusammenbekommen.“
Vielfältiges Programm
Im Fokus steht dieses Jahr der französische Impressionismus. Der 150. Geburtstag des französischen Komponisten Maurice Ravels bot den Anlass, den Impressionismus mit dem Motto „Mystère Musique“ ins Zentrum zu stellen. Claude Debussys „Chansons de Bilitis“ wird im experimentellen Block mit Sound-Art, Performance und Liederabend aufgegriffen. Seit zwei Jahren ergänzt dieser Programmbereich das Festivalangebot.
Das Programm der Höri-Musiktage
Die Klassik darf bei den Höri Musiktagen jedoch auch nicht fehlen. Von Massow betont: „Das ist wirklich im traditionellen Sinne Klassik auf höchstem Niveau.“ Neben dem internationalen Festivalorchester und Streichquartetten tritt Pianist Julius Asal auf, von Hilde von Massow als „junger Shooting-Star“ bezeichnet. Auch die Barockmusik bleibt fester Bestandteil. Abseits des Schwerpunktes bietet das Festival musikalische Vielfalt: Balkan-Jazz zum Auftakt mit Borsch4breakfast, lateinamerikanische Rhythmen zum Abschluss. Für junge Gäste gibt es Zirkus, Musiktheater und ein Instrumentenkarussell zum Mitmachen.
Abschied von einem Teammitglied
Mit Wehmut blickt das Team dem Abschied von Dirigent Harutyun Muradyan, seit vielen Jahren musikalischer Leiter der Höri-Musiktage, entgegen: „Er hat die Höri-Musiktage fünf Jahre mitgetragen und auch einen großen Anteil daran, dass wir bekannt geworden sind“, so Hilde von Massow.
Der Blick geht dennoch nach vorn: Die 2023 gegründete Kooperationsgemeinschaft mit der Kirche, genannt Kultur.Konvent.Öhningen (KKÖ), erweitert das kulturelle Angebot im Stift ganzjährig. „Das ist sehr breit gestreut, von Literatur, Musik, Vorträgen, Wissenschaft, Performance-Art und Bildende Kunst“, erklärt Hilde von Massow. Im August sind so zum Beispiel eine Installation des Kirchenmusikers und Sound-Künstlers Alexander Weber in der Stiftskirche Öhningen, sowie Vorträge über den Einfluss von Musik auf Fühlen, Denken und Gesundheit und die Siedlungsgeschichte Öhningens geplant. „Wir wünschen uns, dass das KKÖ in der Zukunft die Elternrolle übernimmt.“