Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die EnBW mit der Erstellung einer Gesamtkonzeption zum kommunalen Notfallmanagement zu beauftragen. In der Sitzung Anfang April hatten sich die Räte nicht zu einem Beschluss durchringen können. Sie fühlten sich mit der Entscheidung überfordert. Stefan Stemmer (CDU) erklärte nun: „Heute kann ich mit einem besseren Gefühl Ja sagen. Ich habe mehr Zeit gehabt und mit verschiedenen Leuten darüber gesprochen.“ Christine Leithe (FWV) sagte: „Wenn man damit nur einen Menschen retten kann, wäre es die Sache wert. Hoffen wir, dass wir es nicht brauchen. Ich wäre sogar für eine Umsetzung so schnell wie möglich, denn ich finde es sehr wichtig.“
Bürgermeister Stefan Keil erwiderte, die Umsetzung sei aus organisatorischen Gründen nach den Sommerferien sinnvoll.
„Wir haben für solche größeren Fälle gar nichts“
Sabine Hins (FGL) erkundigte sich, wie groß der Anteil der Aufgabenträger vor Ort sein werde. Keil erklärte, der Input müsse von der Gemeinde gegeben werden. „Wir müssen überlegen: Wer kann seitens der Verwaltung Sachen einbringen? Wer kann noch ein wichtiger Informationsgeber sein?“ Wenn man alle Informanten zusammen habe, könne man die Dinge vernünftig bündeln und nachfassen.
Hier wies Sabine Hins darauf hin, dass die Arbeit der Ehrenamtlichen – auch finanziell – entsprechend gewürdigt werden müsse, da sie zusätzliche Belastungen auf sich nähmen. Und diese kommen unweigerlich auf die Beteiligten zu, wie die Aussage des stellvertretenden Feuerwehrkommandanten Jörg Fuhrmann zeigte: „Ich habe mit unserem Kommandant Manuel Winter gesprochen. Wir haben für solche größeren Fälle gar nichts.“
Ralph J. Schiel (FGL) regte eine Schnittstelle zur den Bürgern an, um Transparenz zu schaffen. Antonie Schäuble (FWV) forderte, das Krisenhandbuch müsse wirklich konsequent weitergeführt werden, um nützlich zu sein. Nur Roman Roth (FWV) blieb skeptisch. Er bezweifelte, dass ein solches Schema im Notfall wirklich helfe.